Drama pur: „Gummiarm“ beendet irres Finals-Finale

Die Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien sind mit einem wahren Racketlon-Krimi zu Ende gegangen. Im allerletzten Bewerb von Österreichs größter Multisportveranstaltung liefern sich Emanuel Schöpf und Rekord-Staatsmeister und Titelverteidiger Michael Dickert einen erbitterten Kampf um den Einzel-Titel, der erst durch den sogenannten „Gummiarm“ entschieden wird.

In einem hochklassigen Finale kann sich Schöpf nach einem doch überraschend knappen 20:22 im Tischtennis durch ein klares 21:7 in seiner Paradedisziplin Badminton etwas absetzen. Weil Dickert daraufhin in der Squash-Box nicht dementsprechend kontern kann und „nur“ 21:18 siegt, steht der favorisierte Routinier im Tennis mit dem Rücken zur Wand.

Paradedisziplin: Schöpf dominiert im Badminton.

Bitter: Netzroller entscheidet hochklassiges Match

Schöpf fehlen in der abschließenden Disziplin nur noch 13 Punkte zum Staatsmeistertitel – doch die lässt Dickert nach unglaublichem Kampf nicht zu. 21:12 gewinnt der zwölffache Titel-Träger im Einzel und erzwingt beim Gesamtstand von 71:71 den Entscheidungspunkt, den sogenannten „Gummiarm“. Der Herausforderer entscheidet sich bei eigenem Service für eine riskante Serve-and-Volley-Variante. Dickert verteidigt zwar gut, ist wenig später bei einem Vorhand-Netzroller seines Konkurrenten aber chancenlos.

Unter großem Jubel fixiert Schöpf seinen vierten Staatsmeister-Titel im Einzel, aber seinen ersten Sieg überhaupt gegen „Altmeister“ Dickert. „Es war brutal“, sagt ein völlig erschöpfter Champion unmittelbar danach. „Im Gummiarm zu gewinnen ist immer etwas Besonderes, vor allem im Finale der Staatsmeisterschaft und dann auch noch gegen Michael, den ich noch nie schlagen konnte. Das ist sehr speziell“, jubelt der Spieler vom SV Nussdorf-Debant.

Beim Gummiarm sei er „gar nicht nervös“ gewesen. „Ich wollte mir nur nachher nichts vorwerfen, deshalb habe ich die Initiative ergriffen“, erklärt Schöpf die Taktik beim entscheidenden Ball.

Faire Sportsleute: Dickert (li.) und Schöpf.

Werbung für Racketlon

Dickert, der in den drei Finals-Jahren in Graz ungeschlagen blieb, und dabei selbst einmal ein Finale im Gummiarm gewann, nahm die Niederlage sportlich. „Ich bin überhaupt nicht traurig oder enttäuscht, sondern happy, dass es noch so knapp geworden ist. Tennis und Squash sind nicht gut gelaufen, da hätte ich höher gewinnen müssen. Ansonsten kann ich mir nichts vorwerfen.“

Beide Finalisten machten nach dem Turnier unisono einen weiteren Sieger des Final-Krimis aus – den Racketlon-Sport. „Es war ein super Finale mit sehr hohem Niveau und Werbung für unseren Sport“, so Dickert und Schöpf.

Für Schöpf gab’s obendrein doppelten Grund zur Freude. Lebensgefährtin Irina Olsacher – die beiden hatten auch schon im Mixed triumphiert – holt sich souverän den Titel im Damen-Einzel, ihren zweiten in Folge. „Ich habe mir selbst den Druck gemacht, den Titel aus dem Vorjahr zu bestätigen. Nach einer kurzen Schwächephase im Tischtennis habe ich den Titel doch sicher nach Hause spielen können. Ich bin sehr glücklich“, sagt die Ost-Tirolerin.

„Dass wir beide den Einzel-Titel mit nach Hause nehmen, ist speziell. Das haben wir noch nie geschafft. Es war ein perfektes Wochenende“, unterstreicht Schöpf.

Vier Schläger, eine Staatsmeisterin: Irina Olsacher triumphiert bei den Damen.

Weitere Meldungen

42 days to go: Bühne frei für die Held:innen des Sports

In genau sechs Wochen werden die Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien eröffnet. Nach der erfolgreichen Premiere in Innsbruck ist die Tiroler Landeshauptstadt in diesem Jahr zum zweiten Mal Gastgeber von Österreichs größter Multi-Sportveranstaltung. Am Mittwoch erfolgte im Haus des Sports der stimmungsvolle und sportliche Kick-off. Sport-Austria-Präsident Hans Niessl unterstrich einmal mehr die Bedeutung der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien, die es wie kein anderes Event schaffen, die „stillen Held:innen“ des Sports vor den Vorhang zu holen.

weiterlesen

Mironskaya-Schwestern im Aufwärtstrend

Die Zwillingsschwestern Dina und Arina Mironskaya haben in der bisherigen Saison der Rhythmischen Gymnastik eine bemerkenswerte Entwicklung gezeigt. Von einem schwierigen Start beim Weltcup in Baku über solide Leistungen in Taschkent bis hin zu Finalplatzierungen in Kairo demonstrierten sie kontinuierliche Fortschritte.

weiterlesen

Topalovic: „Das Ziel ist eine Medaille“

„Das Team konnte sich exzellent auf die Europameisterschaft vorbereiten. Wir hoffen, mit einer Medaille belohnt zu werden“, meinte Karate Austria-Präsident Georg Rußbacher nach der Ankunft in Jerewan (ARM), wo am 7. Mai die Titelkämpfe beginnen. Größte Chancen auf Edelmetall werden im neunköpfigen Kader der amtierenden Vize-Europameisterin Lejla Topalovic (-61 kg) eingeräumt.

weiterlesen