Der Ort(h) für große Würfe

Vor ziemlich genau 13 Jahren kam es in Orth zu einem schicksalhaften Unglück. Ausgerechnet am Freitag, den 13. (Juli) – genauer gesagt in der Nacht von Freitag auf Samstag – brannte die Orther Kegelbahn ab.

Die Folgen damals waren verheerend: Der gesamte Zuschauerraum und die Umkleideräume wurden verwüstet. Die Kegelanlage selbst wurde durch die Rauchgase, dem Ruß und dem Einsatz des Löschwassers so stark beschädigt, dass eine Reparatur nicht möglich war. „Wir sind einfach sprachlos vor den Trümmern unserer fast 45-jährigen Heimstätte gestanden“, erinnert sich KSK Union Orth-Obmann Josef Rathmayer zurück.

Unglück als Startschuss

Was Rathmayer damals noch nicht wusste: Dieses tragische Unglück sollte der Startschuss für den kometenhaften Aufstieg seines Vereins bedeuten. Innerhalb eines Jahres wurde die neue Kegelbahn aufgebaut und 2013 eröffnet. „Damals haben wir noch in der 2. Bundesliga gespielt“, so Rathmayer.

Mittlerweile ist Orth nicht nur der österreichische Nabel der Kegelwelt, sondern auch international ein „Big Player“. „Im Kegeln kennt man uns mittlerweile sehr gut. Man weiß: Orth liegt irgendwo zwischen Budapest und Wien und ist die Heimat von Österreichs besten Keglern. Das macht uns schon stolz“, sagt Rathmayer. Alleine heuer hat man mit dem Vize-Europameistertitel von Aushängeschild Matthias Zatschkowitsch und Platz zwei in der Champions League wieder stark aufgezeigt.

„Im Großen und Ganzen ist es eine sehr positive Saison. Wir sind mit dem Verein ungeschlagen Meister geworden und im Final Four der Champions League gestanden. Dass es dort nur zu Platz zwei gereicht hat, ist dem geschuldet, dass wir im Finale nicht so geliefert haben, wie wir es eigentlich können. Aber man darf auch mit Platz zwei nicht unzufrieden sein“, erklärt Zatschkowitsch. Der erst 26-Jährige kegelt seit Jahren auf konstant hohem Niveau und hat bereits zahlreiche Erfolge vorzuweisen. Ein Ende der Orther Dominanz sieht der Ausnahme-Kegler nicht. Im Gegenteil:

„Solange nichts Grobes passiert, können wir auch die nächsten 15 bis 20 Jahre noch zusammenspielen. Das Grundgerüst unserer Mannschaft ist in den vergangenen zehn Jahren relativ gleichgeblieben. Das ist schon ein wichtiger Faktor. Wir profitieren untereinander von den verschiedenen Kegeltechniken und unterstützen uns dahingehend auch gegenseitig. Ich bringe zudem eine gewisse Mentalität mit, wovon die anderen profitieren. Gerade bei engen Partien sind wir jetzt viel stärker. Aufgeben gibt es bei mir nicht!“, so Zatschkowitsch.

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Rückkehr zu den Sport Austria Finals als Highlight

Obmann und Onkel Rathmayer sieht es ähnlich wie sein Neffe. „Die Harmonie in der Mannschaft ist ganz wichtig. Sie verstehen sich gut und fühlen sich wohl. Unter diesen Voraussetzungen kann man auch Leistung bringen. Es gibt weder Streitereien noch ist irgendwer dem anderen um etwas neidig – im Gegenteil: Man freut sich für den anderen, wenn er beispielsweise einen Bahnrekord oder Weltrekord spielt.“

Zatschkowitsch ordnet dem Erfolg aber auch (fast) alles unter. „Von meinen fünf Wochen Urlaub gehen meist drei bis vier Wochen nur fürs Kegeln drauf. Das ist schon nicht ohne. Ich hatte kürzlich mal einen Urlaub, in dem ich zwei Wochen keine Kegelbahn gesehen habe. Das war letztmalig vor 2007 der Fall, glaub ich. Wenn man vorne dabei sein will, ist das sehr zeitintensiv“, so der mehrfache Weltmeister, der als Elektriker auf Baustellen unterwegs ist und in einer kleinen Firma im 22. Wiener Gemeindebezirk arbeitet. „Zum Glück kommt mir mein Chef sehr entgegen. Ich habe aber schon gesagt, wenn sich die Arbeit nicht mit dem Kegeln vereinbaren lässt, muss ich die Firma wechseln“, lacht Zatschkowitsch und fügt wieder ernst hinzu: „Kegeln bedeutet mir einfach sehr viel.“

Deswegen freut sich Zatschkowitsch auch schon auf die Rückkehr zu den Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien. Nach einjähriger Pause ist Sportkegeln wieder bei Österreichs größtem Multisport-Event vertreten und in Innsbruck/Tirol am Start. „Für uns sind die Sport Austria Finals eine komplett andere Plattform. Wir sind medial nicht so stark vertreten und können uns im Rahmen der Finals viel besser präsentieren.“ Auch Rathmayer fiebert den Staatsmeisterschaften von 18. bis 22. Juni bereits entgegen. „Ich bin ganz begeistert von den Sport Austria Finals. Graz war total toll und wir freuen uns sehr, in Innsbruck dabei zu sein.“

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