Wenn Annalena Danereder über Minigolf spricht, leuchten ihre Augen. Es ist diese Mischung aus jugendlicher Freude, sportlichem Ehrgeiz und echter Leidenschaft, die man sofort spürt. Die 15-Jährige ist längst kein Freizeitspielerinnen-Talent mehr – sie ist Österreichs große Hoffnung im Nachwuchsbereich. Und alles begann mit einem Ausflug.
Ein Vater, ein Ball – und der Beginn einer Karriere
„Mein Papa hat wegen eines Arbeitskollegen mit dem Minigolf angefangen – und irgendwann hat er gefragt, ob ich nicht mal mitkommen will“, erzählt Danereder. Aus dem neugierigen „Ja“ wurde schnell mehr. Heute spielt sie für den MGV Enns – und ist auf heimischen wie internationalen Anlagen zuhause.
Dass es mehr als ein Ferienspaß werden könnte, hat sie früh gemerkt. „Gleich am Anfang habe ich ein Turnier gespielt. Es hat mir total getaugt – nicht nur das Spiel selbst, sondern auch die Leute. Man lernt ständig neue Menschen kennen, schließt Freundschaften. Das ist ein Teil, den ich sehr schätze.“
Trainingsfleiß trifft Talent
Mindestens einmal pro Woche steht sie auf dem Platz – in Ferienzeiten oder vor Turnieren deutlich öfter. Dass der Minigolfplatz nur fünf Minuten von ihrem Zuhause entfernt liegt, ist dabei natürlich ein Glücksfall. „Wenn ein Turnier bevorsteht, trainieren wir schon vier Tage hintereinander“, sagt sie ganz bestimmt.
Denn wer vorne mitspielen will, muss üben. Und zwar viel. Konzentration, Technik, Präzision – das sind die Bausteine ihres Spiels. Ihre größte Stärke? „Viele sagen, dass ich einen sehr geraden Schlag habe. Und ich kann mich gut fokussieren.“ Nicht selbstverständlich in einem Sport, bei dem ein Schattenwurf schon entscheidend sein kann.
Besonders im Winter zieht es die 15-Jährige regelmäßig in die Halle. Eine steht in Eferding, unweit ihres Wohnorts. „Dort spielen wir auch im Winter einmal pro Woche. Es ist schon anders als draußen – kein Wind, konstante Bedingungen, aber manchmal macht das Licht Schatten und man muss extrem aufpassen, andere nicht abzulenken.“
Dass Fairness großgeschrieben wird, ist für sie selbstverständlich. „Man schaut nicht nur auf seine eigene Bahn. Wir achten alle darauf, einander nicht zu stören. Das ist bei uns oberste Prämisse und wir versuchen somit für faire Verhältnisse für alle zu sorgen.“
Eine Familie, 400 Bälle – und kleine Wettkämpfe
Minigolf ist Familiensache. Zwischen 360 und 400 Bälle haben sie zu Hause – „mit den meisten davon habe ich schon gespielt“. Und natürlich gibt’s hin und wieder kleine Challenges mit dem Papa. „Wer besser spielt, bekommt manchmal ein Getränk. Aber eigentlich ist er eh immer stolz, wenn ich vorne bin. Trotzdem ist so ein Battle immer cool.“
Obwohl sie Rechtshänder ist, ihr Vater aber eine starke linke Hand hat, ähneln sich ihre Spielstile. Kein Wunder – er hat ihr viel beigebracht. „Natürlich gibt’s Unterschiede bei der Perspektive, aber sonst passt’s ganz gut.“
Erfolge, Ziele – und die Lust auf mehr
Bei der Jugend-WM 2024 in Voitsberg schrammte die begeisterte Minigolfspielerin nur knapp an einer Medaille vorbei – wurde Vierte. Mit dem österreichischen Team konnte am Ende nach einer starken Leistung über Silber gejubelt werden. Doch noch wichtiger: Sie war die beste Österreicherin. Mit gerade einmal 14 Jahren spielte sie sich unter die Besten der Welt– eine beeindruckende Leistung. „Das war schon was Besonderes. Ich habe dort gelernt, nie aufzugeben – auch wenn mal ein schlechter Schlag dabei ist. Wenn man bedenkt, dass manche Spielerinnen fünf Jahre älter waren, kann ich auf die auf meine Leistung sehr stolz sein?“
Ihr Ziel für 2025? Landesmeisterin, Staatsmeisterin – und bei internationalen Turnieren möglichst weit vorne mitspielen. „Ich möchte einfach das Beste rausholen“, sagt sie und wirkt dabei ruhig und fokussiert.
Warum Minigolf?
Was sie anderen Jugendlichen raten würde? „Es macht einfach Spaß. Man trifft viele Leute, die man sonst nicht kennenlernen würde. Und für die Schule hilft’s auch – wegen der Konzentration.“
Dass hinter ihrem Erfolg auch viel familiäre Unterstützung steckt, betont sie mehrmals. „Gerade am Anfang hat mir mein Vater viel geholfen – mit dem Fahren, mit Tipps, mit Motivation. Sie feuern mich an, wenn’s läuft, und helfen mir, wenn’s mal nicht so gut geht.“