Nach Jahren im Schatten tritt Inlinehockey im Rahmen der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien (18. bis 22. Juni 2025) abermals ins Licht. Nach zwei Teilnahmen in Graz bekam der Bewerb in Innsbruck ein Upgrade im XXL-Format: Der beeindruckende Rahmen der TIWAG Arena überzeugt nicht nur die Sportler:innen, sondern löst eine Welle der Begeisterung aus.
„Unsere Sportart war lange am Rande der Existenz. Der letzte Meisterschaftsbetrieb in Tirol liegt über zehn Jahre zurück. Seit Rollsport Austria unsere Sparte übernommen hat, geht es stetig bergauf – und seit den Sport Austria Finals im Vorjahr boomt Inlinehockey wieder richtig“, sagt Heinz Thielmann, sportlicher Leiter der Crocodiles Innsbruck.
Die Crocodiles waren 2024 der einzige Tiroler Inlinehockey-Verein bei den Sport Austria Finals. Heuer starten gleich drei – ein klares Zeichen für den rollenden Aufschwung der Sportart. Mit den neu gegründeten Warriors Innsbruck und den Adlern Kitzbühel bekommen die Crocodiles schon im „internen“ Tiroler Duell harte Konkurrenz.
„Aktuell ist unser Boden sehr nahrhaft. Einige sind zum Sport zurückgekehrt, andere stehen zum ersten Mal auf Skates. Besonders der Zuwachs im Nachwuchsbereich macht uns stolz. Bei den Crocodiles haben wir aktuell knapp 60 Youngsters – und noch immer Luft nach oben!“, so Thielmann.
Revanche daheim
Die Crocodiles mussten sich im Vorjahr erst im Finale geschlagen geben – und das denkbar knapp im Penaltyschießen gegen die Dark Vipers aus Salzburg. Die Enttäuschung beim Tiroler Rekordmeister – mit zwölf Titeln in der Vereinsgeschichte – hielt jedoch nicht lange an.
„Die Arena, die Atmosphäre – das Turnier war ein echtes Highlight. Auch wenn wir im Finale verloren haben, war es ein unglaubliches Erlebnis“, blickt Thielmann zurück.
In diesem Jahr soll der Titel aber endlich wieder in der Heimat bleiben – das bestätigt auch Crocodiles-Aushängeschild Jan Lattner: „Nach der Finalniederlage letztes Jahr haben wir uns in der Kabine geschworen, dass der Titel beim nächsten Mal uns gehört. Unser Kader ist stark genug, ich bin überzeugt, dass wir das heuer schaffen.“
Vom Eis auf Rollen
Seit sieben Jahren lebt der gebürtige Tscheche in Innsbruck und spielt für die Innsbrucker Haie in der höchsten Eishockey-Spielklasse des Landes. Der Crack am Eis bringt seine Gegner aber auch regelmäßig auf der „Platte“ zum Verzweifeln: „Ich habe schon in Tschechien gerne Inlinehockey gespielt und habe es vermisst, als ich nach Österreich gekommen bin“, erzählt Lattner.
Rund sieben Jahre lang musste er auf sein liebstes Eishockey-Alternativprogramm verzichten. „Dann haben wir mit ein paar Freunden wieder begonnen zu spielen. Bevor ich zu den Crocodiles gegangen bin, musste ich mir aber noch neue Inlineskates kaufen – meine alten waren nicht mehr zu gebrauchen“, scherzt er.
Für Lattner ist Inlinehockey inzwischen weit mehr als nur ein sommerlicher Zeitvertreib: „Natürlich ist es auch ein gutes Offseason-Training und hilft meiner Performance auf dem Eis. Aber Inlinehockey ist ein unglaublicher Sport, den ich sehr genieße. Die Kombination aus Tempo und familiärer Atmosphäre – das ist einfach der Wahnsinn!“
Wenn es also bei der diesjährigen Ausgabe der Sport Austria Finals wieder um die Staatsmeistertitel geht, dann steht eines fest: Der größte Gewinner ist die Sportart selbst.