Auf den Spuren der Giganten

Von Linz nach Knoxville – und von dort in die Weltspitze! Martin Espernberger setzt in den USA zu einem sportlichen und akademischen Höhenflug an. Dabei tritt er in die Fußstapfen zweier österreichischer Schwimmgrößen.

Markus Rogan verließ Österreich mit 14 Jahren in Richtung Kalifornien. Felix Auböck ging mit 16 zunächst nach Berlin – und nach den Olympischen Spielen 2016 in Rio weiter an die University of Michigan. Der Rest ist Geschichte. Heute gelten die beiden Schwimm-Pensionisten als Legenden, haben viele Kinder in ganz Österreich mit ihren Erfolgsgeschichten inspiriert, es ihnen gleichzutun.

Martin Espernberger hat den gleichen Weg eingeschlagen. Mit gerade einmal 16 Jahren zog es den gebürtigen Linzer nach Jacksonville. Seit 2022 lebt und trainiert er in Knoxville, Tennessee – an einer Universität mit langer Schwimmtradition. Und zeigt einmal mehr: Die USA bleiben ein guter Boden für rot-weiß-rote Schwimmtalente.

„Man braucht diesen Push!“

„Hier gibt es nicht nur ein, zwei starke Trainingspartner – hier schwimmen drei andere exakt dieselbe Zeit wie du“, sagt Espernberger über den Unterschied zum System daheim. „Du musst jedes Mal Gas geben, um dich fürs Finale zu qualifizieren. Das pusht dich, vor allem in jungen Jahren.“

Der Sprung in die NCAA, den College-Sport-Verband der USA, war für ihn ein wohlüberlegter Schritt – die Karriere nach der Karriere dabei immer im Hinterkopf: „Die Studienrichtung war mir wichtig, ich wollte nicht einfach irgendwas machen. Es musste akademisch und sportlich passen. Nicht zwingend Ivy League, aber zukunftsfähig.“

Die Wahl fiel auf die University of Tennessee. Die Faktoren für die Entscheidung: ein internationales Umfeld, erstklassige Infrastruktur – und ein Head Coach, der ihn überzeugte: Matt Kredich. „Er ist der wichtigste Mann. Mit ihm hatte ich viele Gespräche. Die Beziehung zum Head Coach muss stimmen – und man braucht ein Team, das schnell ist. All das habe ich hier!“

So schnell wie Espernberger war an diesem College aber noch keiner – zumindest nicht über seine Paradedisziplin. Mit einer Zeit von 1:59,28 Minuten über 200 Meter Delfin hält er den Universitätsrekord. Bei den NCAA Championships im Frühjahr schaffte er außerdem den Einzug ins A-Finale – und wurde Fünfter. Es ist das beste Ergebnis eines „Vol“ – so nennen sich die Athlet:innen der University of Tennessee – über diese Strecke seit 1991. Damit stößt er Olympiasieger Melvin Stewart vom Knoxville-Thron. Apropos Olympia: Bei seiner ersten Olympia-Teilnahme in Paris 2024 schaffte er auf Anhieb den Sprung ins Finale – und markierte als Sechster das beste Ergebnis eines österreichischen Schwimmers. Er kann aber auch mehr als schnell schwimmen. Mit einem Grade Point Average (GPA) von 3,91 als Electrical-Engineering-Student wurde er ins „CSC Academic First Team All-American“ gewählt – eine besondere Auszeichnung, bedenkt man, dass für die Wahl sowohl akademische als auch sportliche Leistungen in die Wertung genommen werden.

Finals wie Hochschulmeisterschaft

Spätestens seit seiner ersten Olympia-Teilnahme ist Espernberger Multisport-Veranstaltungs-Fan. Auch deshalb ist er wehmütig, nicht bei den Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien an den Start gehen zu können.

„Die Idee ist super, das ist wie Mini-Olympia in Österreich. Wenn es die Zeit irgendwann mal zulässt, möchte ich dort auch am Start stehen“, so Espernberger, der den Vergleich mit Veranstaltungen in seiner Wahlheimat zieht: „Im College-Sport sind wir solche Veranstaltungen gewöhnt – und ich möchte das nicht mehr missen.“

Bei den Sport Austria Finals werden übrigens am Samstag und Sonntag die Österreichischen Mannschaftsmeisterschaften und das Finale der Österreichischen Mannschafts- und Mehrlagenwettkämpfe der Schülerklasse ausgetragen. Der Eintritt ins Tivoli Bad ist – wie bei allen anderen Entscheidungen im Rahmen der Sport Austria Finals – frei. Am Tiroler Hechtsee werden am nächsten Wochenende außerdem die schnellsten Open Water-Schwimmer:innen des Landes ermittelt.

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