Gewichtheben ist mehr als rohe Kraft – es ist Präzision, Technik und mentale Stärke. Das zeigte sich eindrucksvoll beim Zweikampf-Bewerb (Reißen und Stoßen) im Rahmen der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien, ausgetragen beim Kraftsportverein Rum. Vor begeistertem Publikum und begleitet von einer Liveübertragung auf ORF Sport+ lieferten sich Österreichs stärkste Athletinnen spannende Duelle – und sorgten gleich für zwei neue österreichische Rekorde.
In der -63-kg-Klasse setzte Paula Zikowsky mit 188 Kilogramm im Zweikampf ein Ausrufezeichen – neuer Rekord und klare Siegerin vor Skye Tappeiner (179 kg) und Leonie Bernhard (168 kg).
In der -69-kg-Klasse entwickelte sich ein packendes Duell zwischen Alina Novak und Lokalmatadorin Victoria Steiner. Novak sicherte sich mit 196 kg den Titel – und stellte mit 111 kg im Stoßen ebenfalls einen neuen österreichischen Rekord auf. „Das war einfach toll“, meinte Novak im Anschluss. Diese Marke hat für die 21-jährige Niederösterreicherin große Bedeutung. Beim letzten Mal erlitt Novak einen Einriss des Kreuzbandes, am Freitag ging alles problemlos über die Bühne. „Für meinen Kopf war das unglaublich wichtig. Ich bin so stolz, und es ist gerade richtig befreiend. Freude, Zufriedenheit und das Gefühl, für die harten Einheiten endlich belohnt zu werden, sind überragend.“ Victoria Steiner landete mit 189 kg knapp dahinter, Bronze ging an Elisabeth Thönig (187 kg).

In der +86-kg-Klasse war Olympia-Teilnehmerin Sarah Fischer einmal mehr das Maß der Dinge. Mit 219 kg dominierte sie klar vor Anna-Maria Jäger (173 kg). Im Interview betonte Fischer, dass sie sich vor allem mit sich selbst misst: „Mein größter Konkurrent bin ich selbst. Ich will immer besser werden – und ich weiß, dass da noch viel möglich ist.“ Ihr nächstes Ziel: die Weltmeisterschaft im Oktober in Norwegen.
Neben sportlichen Höchstleistungen war vor allem eines spürbar: die wachsende Sichtbarkeit des Gewichthebens. Die ORF-Übertragung, starke Präsenz in den sozialen Medien – das tat der Sportart gut. „Für uns ist das unglaublich wichtig“, so Fischer. „Es sollte nicht nur zwei Wochen im Jahr Aufmerksamkeit geben – wir bringen das ganze Jahr über Leistung.“