Um ein Haar hätte es bei den Wakeboard-Staatsmeisterschaften eine faustdicke Überraschung gegeben. Nur vier Punkte fehlten Rosa Pacher am Ende auf Seriensiegerin und Dominatorin Mariella Flemme, die im zweiten Run nochmal ihr ganzes Können auspacken musste, um ihren sechsten Staatsmeistertitel in Serie einzufahren.
„Ich habe schon sehr gehofft, dass es sich heute ausgeht“, sagte die erst 17-Jährige und fügte mit einem Grinsen hinzu: „Ich möchte Mariella schon gerne überholen und auch einmal am obersten Stockerl stehen. Ich schaue, dass ich so nah wie möglich an sie rankomme. Dieses Mal war es schon sehr nahe, vielleicht klappt es dann im nächsten Jahr.“
Pacher machte Flemme nervös
Pacher, die noch zur Schule geht und kommendes Jahr maturiert, war bei den diesjährigen Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien schon auf Augenhöhe mit der Weltranglisten-Zweiten. 2024 gewann Flemme noch mit über 18 Punkten Vorsprung, dieses Mal waren es lediglich vier. Pacher legte einen starken zweiten Run (49,67 Punkte) hin, setzte sich sogar vor Flemme an Rang eins und die Top-Favoritin damit unter Druck.
„Ich war vor dem zweiten Run schon etwas nervös, weil ich wusste, dass ich etwas drauflegen muss. Aber ich habe geschaut, dass ich fokussiert bleibe und mich auf die Tricks konzentriere. Das hat gut geklappt“, war Flemme nach ihrem Sieg (53,67 Punkte) erleichtert. Dass Pacher wieder eine heiße Podiums-Kandidatin sein würde, war spätestens nach ihrem Quali-Sieg klar. Ihre Performance im Finale hat aber selbst die Fachleute überrascht.

Der Traum vom Profi
„Wir haben schon gewusst, dass Rosa Gas gibt, aber dass sie so Gas gibt, hat mich selbst etwas überrascht. Mit Rosa ist jetzt wieder eine da, die von hinten nachdrängt“, freute sich Wakeboard-Sportdirektor Michael Krikula, der die Steirerin schon in diesem Jahr immer mehr in der allgemeinen Klasse einsetzen wird. „Wir haben entschieden, sie zur EM mitzunehmen. Das ist ein wichtiges Signal an sie. Sie wird nächstes Jahr mit der Schule fertig und hat dann noch mehr Zeit fürs Wakeboarden. Da ist auf jeden Fall einiges möglich.“
Das sieht auch Pacher selbst so, die Flemme als ihr Vorbild bezeichnet und ehrgeizige Ziele verfolgt. „Ich will im Sport einfach weiterkommen und regelmäßig bei Welt- und Europameisterschaften dabei sein. Es war immer mein Traum, Profi zu werden und da arbeite ich mich hin.“ Dass sie am besten Weg dorthin ist, hat sie mit ihrer Leistung bei den Sport Austria Finals eindrucksvoll untermauert.