Perfekte Generalprobe für den IFSC Climbing World Cup Innsbruck (23. bis 29. Juni) bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften (ÖSTM) im Rahmen der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien. Während es im Speed-Bewerb Rekorde purzelte, sicherte sich Jakob Schubert in seiner Paradedisziplin Vorstieg seinen 13. Österreichischen Staatsmeistertitel – und sammelte wichtige Erfahrungspunkte für die kommenden Aufgaben.
Die letzten Wochen gestalteten sich für Jakob Schubert herausfordernd. Eine hartnäckige Fingerverletzung machte ihm immer wieder zu schaffen, wenige Tage vor dem Heim-Doppelpack – nach der ÖSTM folgt der Weltcup in Innsbruck – wurden die Probleme wieder größer. Erst im letzten Moment hatte sich der zweifache Olympia-Bronzemedaillengewinner für einen Start bei den Staatsmeisterschaften entschieden. Dennoch hatten ihn alle der knapp 750 Zuseher:innen in der „Freiluft-Arena“ am Gelände des Kletterzentrum Innsbrucks ganz oben auf der Rechnung. Und sie sollten Recht behalten.
Weltcup-Start weiter offen
Schubert erreichte auf beiden Quali-Routen das Top und ging im Finale als Letzter an die Wand. Der sechsfache Weltmeister spielte sein Können aus und erreichte auch im Finale, als einziger Athlet, das Top. „Es war ein richtig cooles Finale, ich bin in den Flow gekommen. Mit der Kletterleistung bin ich sehr zufrieden. Was den Finger angeht war es nicht super, ich habe es stark gemerkt. Aber ich konnte über den Schmerz gehen, das ist im Wettkampf eher möglich als im Training.“
Startgarantie für den Heim-Weltcup bedeutet der Sieg jedoch keine. Die Probleme mit dem Finger sind nach wie vor spürbar. „Das Finale hat Spaß gemacht, die Stimmung war schon sehr gut und beim Weltcup ist noch viel mehr los. Die Entscheidung für nächste Woche wird nicht leichter, weil ich trotzdem kein supergutes Gefühl habe. Aber ich möchte unbedingt in Innsbruck dabei sein. Heute Vormittag war ich sehr skeptisch, nach dem Finale sieht es wieder etwas besser aus. Es ist frustrierend, wenn man das Gefühl hat, nur mit 70 Prozent zu klettern.“
Über Platz zwei durfte sich Timo Uznik freuen. Mit 37+ Griffen blieb er knapp vor Stefan Scherz (37 Griffe), dessen Einspruch auf eine Plus-Wertung abgelehnt wurde.
Premiere für Pötzi
Bei den Damen stand bereits vor dem Bewerb fest, dass eine neue Vorstiegs-Staatsmeisterin gekürt wird. Jessica Pilz, die Siegerin der letzten zehn nationalen Lead-Entscheidungen, konnte aufgrund einer Fingerverletzung nicht starten. So sicherte sich Mattea Pötzi dank einer starken Vorstellung im Finale (39+) ihren ersten Staatsmeistertitel.
„Ich bin etwas zittrig in die Route gestartet, ich war doch etwas nervöser, als ich dachte. Dann habe ich gut hineingefunden und konnte gut fighten. Ich bin sehr glücklich, dass es gereicht hat. Staatsmeisterin hört sich cool an, das war schon ein Ziel von mir. Jetzt kann der Heim-Weltcup umso mehr kommen“, so die 24-jährige Kärntnerin.
Julia Fišer (37+) und Ines Schwaiger (35+) gelang der Sprung auf das Podest. Quali-Siegerin Eva-Maria Hammelmüller scheiterte im Finale früh (31+) und musste sich mit Rang fünf begnügen. Vor ihr landete KVÖ-Nationalcoach Katharina Saurwein, die den Bewerb in Angriff nahm. „Die Leidenschaft für das Wettkampfklettern verliert man nicht. Ich kann ohne Druck starten, dadurch ist es wesentlich leichter als für manche Athlet:innen“, so Saurwein, die sich zufrieden mit den Leistungen ihrer Schützlinge zeigte. „Vor allem einige jüngere Athlet:innen haben aufgezeigt, jetzt richten wir den Blick auf den Heim-Weltcup.“