Packende Duelle, tolle Stimmung, zahlreiche 180er und zwei Herzschlag-Finali: Die Darts-Staatsmeisterschaften im Rahmen der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien gingen am Sonntagabend mit zwei hochklassigen Endspielen, die jeweils erst im Entscheidungsleg entschieden wurden, zu Ende.
Bei den Herren sicherte sich der topgesetzte Franko Giuliani mit einem 6:5-Erfolg gegen den mehrfachen WM-Teilnehmer Rowby-John Rodriguez erstmals die Goldmedaille. „Es ist unglaublich, dass ich mich nun erstmals Staatsmeister nennen darf. Gegen Rowby, eine Ikone des österreichischen Dartsports, im Finale zu gewinnen, ist das Größte“, freute sich Giuliani.
„Massivem Druck“ standgehalten
Mit einer 5:2-Führung im Rücken sah der 38-Jährige bereits wie der sichere Sieger aus, ehe das Nervenflattern begann. Rodriguez kämpfte sich auf 5:5 zurück, plötzlich war wieder alles offen. „Das war ein massiver Druck. Aber ich bin dann cool geblieben und habe dem Ganzen standgehalten“, meinte Giuliani. Kurz vor 19.30 Uhr verwandelte er dann seinen vierten Matchball und beschloss somit die Sport Austria Finals.
Der unterlegene Rodriguez verpasste das Sensations-Comeback nur knapp, umso größer war die Enttäuschung. „Es ist sehr bitter, wenn du so zurückkommst und das Oche dann trotzdem als Verlierer verlässt“, erklärte der Wahl-Tiroler. Dem neuen Staatsmeister brachte er großen Respekt entgegen. Giuliani habe den Titel „absolut verdient“.



Nicht minder spannend war das Damenfinale, mit dem besseren Ende für Stefanie Telsing. Die Kärntnerin setzte sich ebenfalls erst im „Decider“ 5:4 durch, nachdem ihre Kontrahentin Tanja Messner drei Matchdarts vergeben hatte. „Ich bin irrsinnig stolz darauf, was ich geleistet habe. Das Finale war ein echter Nervenkitzel und hätte auch anders ausgehen können“, sagte Telsing, die sich im Alter von 38 Jahren erstmals zu Österreichs bester Dartsspielerin kürte.
Messner, die gemeinsam mit Rodriguez am Vortag bereits die Goldmedaille im Mixed-Doppel und auch im Damen-Doppel Silber gewonnen hatte, bilanzierte ihr Wochenende positiv. „Die Finalniederlage schmerzt zwar sehr, am Ende überwiegt aber der Stolz über das Erreichte.“