Vier Monate nach ihrem schweren Trainingsunfall auf der Donauinsel kämpft sich Triathletin Julia Hauser Schritt für Schritt zurück in den Spitzensport. Mit ungebrochener Entschlossenheit arbeitet die 31-Jährige an ihrem Comeback. Der Blick stets nach vorne gerichtet, die Ziele unverändert groß. Bei den Sport Austria Finals 2026 powered by Österreichische Lotterien in ihrer Heimatstadt Wien will Hauser wieder topfit an den Start gehen, auch der ein oder andere Gedanke über Los Angeles schwirrt schon herum.
Am 12. Juni hatte Hauser auf einer Trainingsfahrt Richtung Wienerwald einen folgenschweren Frontalzusammenstoß mit einem Radfahrer. Die Erinnerung setzte erst wieder im Krankenwagen ein. Die Schock-Diagnose: Schädel-Hirn-Trauma, mehrere Frakturen an Rippen, Schambein und Schlüsselbein – insgesamt sechs Brüche.
„Wird von Tag zu Tag besser“
Auch Monate später hat Hauser vom Unfall noch keine Bilder. Der gesundheitliche Zustand verbesserte sich aber rasant. „Es wird von Tag zu Tag besser. Ich schwimme, fahre Rad und laufe schon wieder. Natürlich noch eingeschränkt, aber es geht voran“, erklärt Hauser. Seit zwei Wochen befinde sie sich wieder im strukturierten Trainingsaufbau. Stets an ihrer Seite auf dem Weg zurück: Das Team von Leistungssport Austria in der Südstadt.
Bisher laufe alles nach Plan, wenn auch mit Einschränkungen. „Im Moment schaue ich einfach, wie mein Körper reagiert.“ Konkrete Etappenziele sind bereits gesetzt: ein Trainingslager im Dezember, ein zweites im Februar und, wenn alles nach Plan läuft, der Einstieg in die Wettkampfsaison im Frühjahr 2026.
Immense Vorfreude auf Sport Austria Finals
Besondere Bedeutung hätte für die Wienerin ein Start bei den Sport Austria Finals Anfang Juni – ein Jahr nach dem Unfall – in Wien. „Ich will unbedingt dabei sein. Es ist etwas sehr Spezielles, wenn alle Sportarten auf einem Fleck zusammenkommen. Und noch dazu in meiner Heimatstadt“, freut sich Hauser. Für Freunde, Familie, aber auch viele junge Kinder in Wien sei es eine tolle Gelegenheit, wieder „live bei einem Wettkampf mitzufiebern. Diese Möglichkeit hat sich heuer ja leider nicht geboten.“
Die Finals sieht Hauser als „sehr entscheidenden Zwischenschritt“ auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2028. Es wären nach Rio, Tokio und Paris bereits ihre vierten. „Es sind ja noch knapp 1.000 Tage bis Los Angeles. Natürlich denke ich schon öfter daran. In den kommenden Monaten und Jahren will ich meinen Körper so fit bekommen, dass ich dort topfit am Start stehe.“
Bis dahin ist der Weg freilich noch lang. Hauser weiß, dass Geduld gefragt ist. „Ich bleibe positiv und habe momentan richtig Freude am Training. Ich bin sehr dankbar, dass ich meinen Sport weiterhin ausüben kann. Es ist ein tolles Gefühl, wieder auf den Beinen zu stehen, mich bewegen zu können und zu wissen, dass alles heilt.“