29. MAI – 2. JUNI IN INNS­BRUCK/TIROL

Neue Impulse

Die Austrian Baseball Softball Federation blickt auf eine fast 40ig-jährige Erfolgsgeschichte zurück. Eine Zeit, in der der Verband, nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene als Vorbild vorangegangen ist und den eigenen Sport mit all seinen schönen Facetten kontinuierlich weiterentwickelt hat. Aber das Team rund um ABF-Präsident Rainer Husty gibt sich damit nicht zufrieden, setzt vielmehr neue Impulse und denkt ihren Sport nachhaltig sowie zukunftsorientiert.

Wie sehen Sie die Entwicklung der Austrian Baseball Softball Federation in den letzten Jahren?
Rainer Husty: Wenn ich ganz ehrlich bin, sehe ich die Entwicklung in unserem Verband äußerst positiv. Das klingt im ersten Moment vielleicht ein wenig komisch, weil man sein eigenes Produkt meistens lobt.  Wir haben uns aber in den letzten Jahren in eine richtig gute Richtung entwickelt. Das zeigt sich unter anderem dadurch, dass wir in verschiedenen Kategorien aufgestiegen sind. Bei den Herren und im Nachwuchs sind wir nun im A-Pool und können viele

Ihr seid einer der wenigen Verbände, der trotz der Corona-Pandemie die Mitgliederzahlen gehalten hat und sogar mehrere Vereine dazugekommen sind. Wie erklären Sie sich das?
Husty: Das stimmt, und wir sind sehr froh darüber, auch wenn immer wieder eine gewisse Fluktuation erkennbar ist. Es gibt immer wieder Vereine, die sich in der Kategorie „Wir wollen einfach nur hobbymäßig spielen!“ wiederfinden. Fallen da aber dann Funktionäre oder Spieler weg, ist das leider schnell wieder erledigt und keinesfalls nachhaltig. Die meisten Vereine haben aber erkannt, dass eine kontinuierliche und langfristige Arbeit nur dann möglich ist, wenn man den Fokus auf den Nachwuchs legt – das betrifft sowohl die Sparten Baseball als auch Softball. In den jungen Jahrgängen spielen die Mädchen und Burschen immer noch zusammen – das hat sich nicht nur bei uns, sondern in Europa bewährt und betrifft vor allem den Bereich Softball.

Sie haben oft die Wichtigkeit des Nachwuchses betont. Was machen Sie konkret für die junge Zielgruppe?
Husty: Mit der Austrian Baseball Academy haben wir bereits vor knapp 10 Jahren einen wichtigen Schritt gesetzt. Die Vereine haben die Wichtigkeit des Nachwuchses zwar erkannt, hatten aber nicht die Möglichkeit, die jungen Sportlerinnen und Sportler intensiv auf allen Ebenen zu betreuen. Im Osten von Österreich haben wir damals mit der Nachwuchs Akademie begonnen und am Anfang fünf bis sechs Talente betreut – das ist aber schnell mehr geworden. Mittlerweile sind wir soweit, dass die Schulkooperationen voll ausgelastet sind und die Athletinnen und Athleten, die nur dem Sport nachgehen wollen, wieder auf die Landesverbände ausgelagert werden. Es haben schon viele großartige Talente unsere Akademie absolviert, die dann im österreichischen Nationalteam ihre Leistungen bringen und das Niveau der heimischen Liga heben – darauf sind wir sehr stolz. Auch in diesem Bereich ist unser Verband um eine stetige Weiterentwicklung bemüht und will mit der Zeit gehen. Es muss die Anzahl der Kinder stimmen, die entsprechenden Betreuerinnen und Betreuer da sein und letztendlich auch die Finanzierung gesichert sein, das darf man nicht vergessen.

Wie sind Sie mit dem Nachwuchszulauf zufrieden
Husty: Es ist sicherlich noch Luft nach oben, regional sehr unterschiedlich und natürlich immer davon abhängig was ein Verein im Gesamtpaket zu bieten hat. Ich bin mittlerweile seit über 20 Jahren in diesem Geschäft, da hat sich sicherlich auch das Konsumverhalten geändert. Es gibt viele Eltern, die ihre Kinder zum Baseball schicken und dort ein sehr gutes Produkt haben wollen – das kann leider nicht jeder Verein leisten. Vereine, die ein gutes Angebot und eine tolle Infrastruktur haben, haben genug Zulauf – unabhängig ob im ländlichen Bereich oder in der Stadt.

Wie sehen Sie generell eine Veranstaltung wie die Sport Austria Finals?
Husty: Ich finde es eine großartige Idee. Ich habe das Gefühl, dass wir oftmals innerhalb der Sport-Community gar nicht wissen, was es alles gibt und was alles möglich ist. Es wird sicherlich medial viel über die Sport Austria Finals berichtet, das hilft natürlich jedem Verband und man profitiert voneinander. In der Vergangenheit haben wir als Verband immer dann den größten Nutzen gehabt, wenn viel über unsere Events (Anm: Europameisterschaften, etc.) berichtet wurde. Das ist der Punkt, mit dem wir aktuell noch zu kämpfen haben: Wir wollen unsere Inhalte einfach öffentlicher machen, damit wir mehr wahrgenommen werden.

Bei den Sport Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz wird Ihr Verband ein Slowpitch-Turnier austragen. Was sind Ihre Erwartungen?
Husty: Die Sparte Slowpitch hatte in den letzten Jahren immer ein gewisses Schattendasein. Es waren immer die letzten Bewerbe, die man terminlich nie gut untergebracht hat und der Fokus anderweitig gesetzt wurde. Wir wollten für die Sport Austria Finals nicht den Ligabetrieb unterbrechen, sondern haben die Chance genutzt und geben Slowpitch (Anm.: gemischte Mannschaft) eine entsprechende Plattform. Ich bin der Meinung, dass unsere Slowpitch-Community unser bester Werbeträger ist. Es gibt viele Firmenevents, an denen Slowpitch gespielt wird. Diese positiven Erlebnisse gehen dann in die Breite und helfen uns als Verband ungemein.

Blicken wir abschließend noch kurz in die Zukunft. In welche Richtung wird sich Baseball/Softball entwickeln?
Husty: Wir haben uns bei den Herren ein klares Ziel gesetzt und möchten bei der nächsten Europameisterschaft 2023 unter die Top 8 kommen. Bei den Damen soll nach einem großen Generationswechsel wieder der Sprung in die Top 6 gelingen – der eingeschlagene Weg stimmt. Darüber hinaus sind wir eines der wenigen Länder in Europa, das in allen Nachwuchskategorien Nationalteams zu den Veranstaltungen schickt. Dort wollen wir unsere Positionen nicht nur halten, sondern im Idealfall auch schrittweise verbessern. Aber auch abseits des Sportes sind wir sehr bemüht, unseren Verband weiterzubringen. Wir haben beispielsweise seit kurzem ein neues Medienkonzept in der Umsetzung, produzieren nunmehr selbst mehr Content und stellen unsere Geschichten zum einen dem ORF, aber auch allen anderen Medien zur Verfügung – darauf werden wir zukünftig vermehrt den Fokus richten. Wir haben ein tolles Team, dass da sehr offen und zukunftsorientiert denkt und arbeitet.

Wir danken sehr herzlich für das Gespräch!

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