29. MAI – 2. JUNI IN INNS­BRUCK/TIROL

Schule als Türöffner

Beim Kapitän des VSV-Unihockey Michael Kanduth und vielen seiner Mitspieler spielte das Gymnasium in St. Martin in der Sportwahl eine entscheidende Rolle. Lehrer Christian Lampl war ein begeisterter Floorball-Spieler, eignete sich in Schweden ein großes Know-how an und konnte seine Leidenschaft nachhaltig an seine Schüler vermitteln. „Christian hat in der Schule sehr viele Lehrgänge veranstaltet und uns schnell dafür begeistern können. Aus unserer jetzigen Mannschaft sind zirka 70 Prozent in das Gymnasium in St. Martin gegangen. Der VSV war immer schon auf der Suche nach jungen talentierten Spielern, das hat dem Verein geholfen. Man kann für sein Engagement einfach nur danke sagen. Ohne ihn wären wir jetzt nicht dort, wo wir gerade sind“, blickt Kanduth an die Anfänge zurück und erklärt, warum ihn Floorball seit vielen Jahren fasziniert: „Man kann sagen, wir sind alle vom ‚Haus und Hof‘-Landhockey zum Floorball gekommen. Es ist nicht nur Training und ein Spiel für uns, sondern es hat sich zu einer zweiten Familie entwickelt. Die Leidenschaft und die Freundschaft zueinander verbinden uns seit vielen Jahren.“

Das Gymnasium hat sozusagen den Weg bereitet, den Ball hat der VSV dankend aufgenommen und die Spieler weiterhin gefördert und sie zu gestandenen Bundesligaspielern entwickelt. In der Woche verbringen die Spieler des VSV zwischen 12 und 14 Stunden zusammen. Neben drei normalen Trainings werden auch zwei Einheiten im Fitnesscenter absolviert.

Umbruch gut überstanden

Am Ende der abgelaufenen Saison waren die Kärntner mit einer speziellen Situation konfrontiert, denn es kam zu einem großen Umbruch. Der knappe Gewinn des Bundesligafinales gegen die Wiener, und dass obwohl man als Außenseiter in das Duell gegangen ist, war ein schöner Abschluss einer erfolgreichen Ära. Insgesamt mussten zehn hochkarätige Abgänge kompensiert werden, darunter auch der alte Kapitän und einige Top-Scorer. „Wir sind dann stark verjüngt und mit mir als Kapitän in die neue Saison gegangen. Wir haben aber nicht genau gewusst, wo wir stehen und wohin die Reise gehen kann – wir waren einfach vorsichtig mit einer Prognose. Vor der Saison konnten wir aber bereits den österreichischen Super Cup gewinnen. Da war uns klar, dass der Zusammenhalt und das Teamgefüge weiterhin intakt ist und wir an die Erfolge der Vergangenheit anschließen können. Ich bin da sehr stolz auf meine Mannschaft und es ist eine große Ehre, dass ich als Kapitän in dieser Phase eine wichtige Rolle einnehmen kann“, berichtet der 26-Jährige, der als offener Typ mit einem super Charakter bekannt ist.

Floorball-Hochburg Kärnten

Auch wenn in Wien und der Steiermark auch auf einem sehr hohen Niveau Floorball gespielt wird, ist Kärnten seit vielen Jahren der Dreh und Angelpunkt – auch wenn viele Spieler aufgrund ihrer Studien in andere Bundesländer abgewandert sind. „Wenn man sich die Jugendarbeit anschaut, sieht man, dass Villach und Klagenfurt von der U10 bis zur U19 dominiert. Das kommt nicht von ungefähr. Es wird sehr gute Arbeit in allen Bereichen geleistet, auch die Medienaufmerksamkeit wird langsam, aber doch höher. Man muss nur dahinter sein, dann ist etwas drinnen in unserem Sport. Das Potential ist da, wir müssen es nur gemeinsam optimal nützen“, gibt Kanduth zu Protokoll. Aber nicht nur auf Vereinsebene konnte in den letzten Jahren ein großer Sprung nach vorne gemacht werden, auch im Nationalteam hat sich Österreich ambitionierte Ziele gesetzt. Auch wenn die Skandinavier, oder Nationen wie die Schweiz oder Tschechien wohl unerreichbar bleiben, will man sich langfristig in die Top-15 vorarbeiten. Der Weg ist hart, aber mit konsequenter Arbeit im Bereich des Möglichen.

Kanduth hat in seiner Karriere bereits sieben Staatsmeistermedaillen zu Hause hängen, würde diese Sammlung aber gerne noch erweitern: „Ich bin wirklich privilegiert, dass ich mit meinen Mitspielern schon viel gewinnen konnte. Aber ich möchte da noch eines drauflegen und auch als Kapitän in den Genuss eines Titels kommen und den Pokal in die Höhe stemmen – das steht ganz oben auf meiner Liste. Aber auch mit dem Nationalteam haben wir noch einiges vor. Wir wollen uns für die WM qualifizieren, das wäre ein richtig großes Highlight für mich. In knapp zwei Monaten wartet eine schwere Qualifikation auf uns.“

Ziel: „Die perfekte Saison”

Die Sport Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz kamen 2021 für VSV-Unihockey nach dem Umbruch etwas zu früh, aber für 2022 will die Mannschaft rund um Kanduth ein Wörtchen um den Gesamtsieg mitreden. „Wir konnten leider im letzten Jahr nicht mehr in Vollbesetzung antreten und demnach auch leider nicht gewinnen. Das soll im Juni anders werden. Wir haben im Oktober den Super Cup gewonnen, wollen im nächsten Schritt auch den Bundesligatitel holen und bei den Sport Austria Finals für eine perfekte Saison sorgen“, gibt der 26-Jährige, der als sehr ehrgeizig, ein bisschen stur und als Perfektionist bekannt ist, einen kleinen Ausblick. Wenn der Kärntner nicht gerade an seiner Floorball-Karriere arbeitet, ist er gerne in der Natur unterwegs und genießt die heimischen Berge. „Wir haben viele schöne Berggipfel rund um Villach – da kann man gut abschalten. Vor allem einen Sonnenuntergang auf unserem Hausberg, dem Dobratsch, kann ich jedem empfehlen.“

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