29. MAI – 2. JUNI IN INNS­BRUCK/TIROL

„Wir wollen, wir können und wir tun“

Gerold Rachlinger, der nach einer langen off ice Eishockey Karriere bei Liwest Black Wings Linz zum Floorball gekommen ist, hat im Jänner 2019 die Agenden des Generalsekretärs beim Österreichischen Floorball Verband (ÖFBV) übernommen. Nach seinen Anfängen beim UHC Linz Floorball folgten viele kleine Schritte, bis der 50-Jährige, der jahrelang in Linz die Damenmannschaft als Trainer betreut hat, nun in seiner aktuellen Funktion angekommen ist und langfristig etwas bewegen möchte. Mit der Installation von Thomas Nievergelt (Nationaltrainer und Sportchef der Damen) und Roland Fust (Nationaltrainer U19 Herren) konnten zwei Fachmänner aus der Schweiz für wichtige Schlüsselpositionen gewonnen werden.

„Unser Ziel war es, dass wir den Verband sinnvoll umstrukturieren und wir ein gutes Fundament für die nächsten Schritte schaffen können. Wir haben auch zwei Mitarbeiter (Anm.: Vollzeit) dazubekommen, das hilft uns natürlich sehr. Das geschaffene Setup passt nun sehr gut, aber jetzt beginnt die wirkliche Arbeit. Aber auch im Bereich Sport haben wir mit neuen Konzepten und neuen Übungsleitern viel Know-how dazu bekommen, da soll unser Niveau in allen Leistungsstufen heben. Wenn man gute Trainer hat, werden auch die Spielerinnen und Spieler besser – das ist eine einfache Rechnung“, erklärt Rachlinger.

Gezielte Maßnahmen

Auch wenn es im Österreichischen Floorball Verband viele Ideen gibt und viele motivierte Leute am Werk sind, wird ein behutsamer Schritt nach dem anderen gemacht. Soll heißen, dass alle gesetzten Aktionen Hand und Fuß haben und nichts überstürzt wird. „Wir haben, ähnlich wie beim 3×3-Basketball, letztes Jahr eine Kleinfeld-Bundesliga für die Herren ins Leben gerufen, an der gleich 18 Teams teilgenommen haben. Die Vorrunden wurden regional durchgeführt, das Finalturnier wird dann am 14. Mai in Salzburg sein. Das war ein großer Erfolg, bekräftigt uns in unserem Tun und ist der Motor für unsere nächsten Aufgaben. Langfristig wollen wir das auch bei den Frauen etablieren, aber da wollten wir heuer der normalen Bundesliga nicht in die Quere kommen, sondern unser Hauptprojekt in erster Linie stärken. Wir wollen da mehr Stabilität hineinbringen und erst dann eine zusätzliche Möglichkeit anbieten“, gibt der 50-Jährige zu Protokoll.

Kahlschlag kostet einige Jahre an Aufbauarbeit

In den nächsten vier Jahren soll das große Potential, das zweifelsohne vorhanden ist, optimal ausgeschöpft werden, dass man nicht nur mitgliedermäßig wieder wächst, sondern auch das Niveau heben kann bzw. an Breite gewinnt. „Die Mitglieder, die in den letzten beiden Jahren weggebrochen sind, kommen nicht so schnell zurück – die haben sich alle Alternativen gesucht. Fakt ist, dass wir fast zwei ganze Jahre verloren haben und keine neuen Spielerinnen und Spieler, egal in welcher Altersklasse und in welchem Leistungsniveau, rekrutieren konnten. Als Hallen- und Teamsportart war im Breiten- und Schulsport kein gezieltes Training möglich. Da werden wir noch vier bis fünf Jahre zu kämpfen haben.“ Trotz allen Widrigkeiten gibt es auch erfreuliche Zuwächse zu vermelden: So gibt es in Feldkirch beispielsweise in der HAK bereits 50 Kinder bzw. bei den Wiener Dragons wurde erstmals die 100-Mitgliedermarke mit vielen jungen SpielerInnen überschritten.

Der Weg zum modernen Sportverband

Aber nicht nur im sportlichen Bereich konnte der ÖFBV wichtige Akzente setzen, auch in puncto Digitalisierung wusste der Verband in den letzten Monaten zu punkten. „Jeder spricht von Digitalisierung, aber meistens dauert es, bis da auf Verbandsebene etwas weitergeht. Wir haben versucht das Thema zu beschleunigen und bieten von unseren Spielen bereits flächendeckend Livestreams an und versorgen unsere Vereine und ihre Spielerinnen und Spieler mit ausreichend Fotomaterial. Darüber hinaus haben wir ein zentrales Ticketing-System implementiert – das uns zukünftig viel Arbeit abnehmen und viel Freude bereiten wird. Über den Sommer werden wir es in den Vereinen einführen. Da sind wir echt gut aufgestellt“, berichtet Rachlinger und hebt die Kooperation mit XPS network hervor: „Wir beziehen von XPS network eine spezielle Trainingssoftware, die auch im Eishockey und Handball viel genutzt wird. Alle Athletinnen und Athleten sind da angelegt, es können Trainingspläne individuell reingeladen werden und auch die Analysevideos werden so von den Trainern direkt verteilt. Die Trainer werden so ausgebildet, dass sie das System mit in die Vereine nehmen. XPS ist wirklich großartig und hilft uns im Tagesgeschäft extrem.“

Große Dankbarkeit

Die Vorfreude von Rachlinger auf die zweite Auflage der Sport Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz ist schon richtig groß. „Wir waren letztes Jahr sofort dabei, weil solche Events der gesamten Sportfamilie guttun. Für uns haben die Finals einen enorm großen Stellenwert. Wir müssen es als unser aller Auftrag sehen, dass wir diese Plattform nützen und sie in die Köpfe der Leute bringen. Das wird mit guten Fotos, Videos und einem umfangreichen Livestream-Programm gelingen – davon bin ich überzeugt. Wir, als ÖFBV, sind sehr dankbar, dass Sport Austria die Veranstaltung in so einer großen Dimension organisiert, und dass wir auch 2022 wieder ‚Part of the Game‘ sind“, freut sich der Oberösterreicher auf das Multi-Sportevent Mitte Juni in Graz.

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