29. MAI – 2. JUNI IN INNS­BRUCK/TIROL

„Beste aller Zeiten“

Mona Mitterwallner will auf dem Mountainbike neue Maßstäbe setzen. Nach einer perfekten Saison hat die Frau mit Prinzipien den Rennstall gewechselt und blickt mit viel Zuversicht in Richtung Olympische Spiele in Paris 2024. „Die nächsten Olympischen Spiele in Frankreich sind mein erklärtes Ziel, dem ich alles unterordne. Wir haben mittlerweile das Niveau, dass wir uns zwei Startplätze herausfahren können. Die Hoffnung ist sehr groß“, berichtet Mitterwallner, die als sehr ehrgeizig und zielstrebig gilt.

Zeit zum Abschalten hatte Mona Mitterwallner in den letzten Wochen und Monaten kaum. Wenig verwunderlich, dass da einiges nachwirkt. Die 20-Jährige aus Silz hat 2021 die U23-Klasse des Cross-Country-Weltcups dominiert. Sie gewann auf dem Mountainbike nicht nur sämtliche Rennen und folglich die Gesamtwertung. Ganz nebenbei holte die Ausnahmekönnerin auch noch den Welt- und Europameisterinnentitel in dieser Klasse, krönte sich zur Cross-Country-Staatsmeisterin in Graz im Zuge der Premiere der Sport Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz in der Eliteklasse und sicherte sich den Weltmeisterinnentitel im Marathonbewerb, ebenfalls in der Eliteklasse. „Von den Erfolgen her, war 2021 ein gewaltiges Jahr, auch wenn es sehr holprig begonnen hat und mit der verpassten Olympia-Qualifikation auch Rückschläge gab“, blickt die Tirolerin zurück und zieht nach ihrem ersten Elite-Weltcuprennen in Brasilien ein erstes Fazit: „Es war megacool. Mit dem Short-Track und Platz 6 war ich sehr zufrieden, war es doch mein erstes Rennen in dieser Disziplin. Auch für Platz 5 im Cross-Country muss ich mich nicht schämen, auch wenn ich Fehler gemacht habe. Aber nach einer nicht idealen Vorbereitung war das ein vernünftiger Start.“

„Druck, den ich mir selbst mache“

Das Leben als Profisportlerin besteht allerdings nicht nur aus Wettbewerben und Training, wie die Athletin bedauert. Genau diesen beiden Schwerpunkten ordnet Mitterwallner seit Jahren alles unter. Auch wenn Fotoshootings und Sponsorentermine zum Profi-Business dazugehören und sie in einer unglaublich professionellen Art abgewickelt werden, schwitzt die 20-Jährige lieber auf ihrem Bike. Tag für Tag ist die Tirolerin von einem ambitionierten Ziel angetrieben: Mona Mitterwallner will die beste Radfahrerin aller Zeiten werden. Punkt. Aktuell liegt der Fokus noch auf den Bewerben im Cross-Country und dem Marathon, aber auch ein Ausflug zum Straßenrad soll in Zukunft folgen. Diesen Anspruch stellt sie an sich selbst, wie sie sagt: „Der Druck von außen ist viel geringer als der Druck, den ich mir täglich selbst mache.“

Obwohl die Oberländerin den Mountainbikesport erst 2017 zu ihrem Lebensmittelpunkt gemacht hat, ist sie schon auf dem besten Weg, ihr hochgestecktes Ziel zu erreichen. Für die nächsten drei Jahre wird sie dafür Arbeitsgeräte des US-Fahrradherstellers Cannondale benutzen. Mitterwallner hat Ende 2021 den Vertrag unterzeichnet und hat damit das Trek/Vaude-Team verlassen. Die Entscheidung für den Teamwechsel fußte auf rein sportlichen Aspekten, wie sie erklärt: „Trek/Vaude ist ein Unterteam von Trek Factory, das heißt, ich war dort noch nicht ganz im Eliteteam. Ich wollte nun aber einen Schritt vorwärts machen.“ Und das sollte sich auch zum Start der neuen Saison bezahlt machen. Trotz einer Corona-bedingten Zwangspause zeigte sich Mitterwallner gut in Schuss, gewann schon einige Rennen und zeigte beim Weltcupauftakt in Brasilien erneut ihr großes Potential. Das Feuer und die große Leidenschaft für ihren Sport sieht man bei jedem Pedaltritt.

Gesunde Rivalität

Gemeinsam mit Olympia-Teilnehmerin Laura Stigger zählt Mitterwallner zu den heimischen Aushängeschildern. Zwischen den beiden Ausnahmeathletinnen herrscht eine gesunde Rivalität, die befruchtend wirkt und sie beide pusht. „Wir beide haben ein super Umfeld, aber ein getrenntes Team. Jeder hat den Fokus auf seinen Weg gelegt. Mein Ziel ist, dass ich ganz oben stehe, da muss ich alle Konkurrentinnen schlagen“, erklärt Mitterwallner, die ihre Stärken im Bergauffahren und bei den steilen Passagen hat. Hierfür gibt es in Tirol die besten Trainingsmöglichkeiten, egal ob im Winter oder Sommer – die Rahmenbedingungen sind einfach perfekt.

Eines hat Mitterwallner, die überzeugte Vegetarierin ist und komplett auf industriellen Zucker verzichtet, bei ihrem neuen Rennstall rasch überzeugt hat: „Bei ihnen steht Performance im Mittelpunkt.“ Sie habe vom neuen Teammanager die Zusage erhalten, dass ihr Training und ihr Ziel, die Weltspitze zu erreichen, im Fokus stehen werden.

2022 wird Mitterwallner im Elite-Weltcup starten, bei den beiden Großevents Europa- und Weltmeisterschaft aber aufgrund ihres Alters wohl weiter in der U23-Klasse um die Medaillen radeln. „Das entscheidet der Radsportverband“, gibt sie zu Protokoll. Das ganz große Ziel sind die Olympischen Spiele 2024. Aber auf dem Mountainbike, und nicht, wie zuletzt für Tokio versucht, auf der Straße.

Die Tirolerin zeigte sich in vielen Sportarten talentiert, entschied sich aber bewusst für eine Einzelsportart: „Der Teamsport ist richtig lässig, aber wenn ich einmal nicht gut drauf bin, enttäusche ich die anderen. Ich will für mein Tun selbst verantwortlich sein und gegebenenfalls nur auf mich selbst sauer sein. Ab und zu ist auch der Misserfolg nicht so schlecht, man arbeitet dann noch härter und will die Situation dann in positive Energie ummünzen.“

Sport Austria Finals 2.0

Das Duell der Mountainbike-Jungstars Mona Mitterwallner gegen Laura Stigger lockte bei der Premier der Sport Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz 2021 viele Fans zur Cross-Country-Strecke in Stattegg – die Entscheidung fiel aber bereits früh im Rennen über Stock und Stein, bergauf und bergab. Mit einer neuen Staatsmeisterin: Junioren-Weltmeisterin Mitterwallner feierte einen überlegenen Sieg und jubelte über ihren ersten nationalen Titel in der Allgemeinen Klasse. „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl“, erklärte Mitterwallner nach einer emotionalen Premiere, die nach einem guten Start ihrer Konkurrentin Stigger geduldig geblieben ist und auf ihre Chance gewartet hat. „Ich habe gewusst, dass in fünf Runden bei der Hitze viel passieren kann. Aber ich habe mich richtig stark gefühlt, war total im Flow.“

Aber auch 2022 können sich die die Radsportfans aller Voraussicht nach auf eine Neuauflage des Duells der beiden heimischen Aushängeschilder Mona Mitterwallner und Laura Stigger freuen.

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