Footvolley ist erneut Teil der Sport Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz. Diesmal steigt das Spektakel mitten in der Stadt, am Freiheitsplatz entsteht eine riesengroße Sandkiste.
„Biergarten, Foodtruck, eine dreitägige Beachparty und Sport auf allerhöchstem Niveau mit spektakulären Ballwechseln“, kündigt Benedikt Hofmann-Wellenhof an. Der Grazer ist Präsident von Footvolley Austria und gleichzeitig Spieler.
Im Interview erklärt er die Faszination Footvolley, spricht über den Stellenwert der Sport Austria Finals und andere Meilensteine.
Wenn wir auf die Premiere im Vorjahr zurückblicken, wie zufrieden seid ihr als Footvolley Austria?
Benedikt Hofmann-Wellenhof: Eines unserer größten Ziele ist, möglichst viele Leute zu erreichen. Da haben uns die Sport Austria Finals im Vorjahr sehr geholfen, es war viel Aufmerksamkeit auf der ganzen Veranstaltung. Wir waren von Beginn an von der Idee begeistert, weil wir in Sachen Events sehr affin sind. Heuer wollen wir den nächsten Schritt machen.
Nämlich?
Hofmann-Wellenhof: Wir haben die Location gewechselt und sind jetzt am Freiheitsplatz, der sich in eine große Freiluft-Arena mitten in der Stadt entwickelt. Das kennen wir von internationalen Turnieren, aber national ist das ein Novum. Man merkt, wie alle Spielerinnen und Spieler darauf hinfiebern und hintrainieren. Speziell, weil es nicht nur um die Meistertitel geht, sondern auch um die Startplätze für die WM eine Woche danach. Die Siegerteams werden am Start sein.
Die WM in Graz wird ebenfalls ein Meilenstein sein, oder?
Hofmann-Wellenhof: Zuerst einmal muss man sagen, dass es keine offizielle Weltmeisterschaft ist, weil gar kein Weltverband existiert. Aber es ist das erste Turnier des Europäischen Footvolley-Verbandes, bei dem die besten Nationen aller Kontinente zusammenkommen. Das soll ein Pilotprojekt sein und hoffentlich der Vorreiter für eine offizielle WM.
Wie kam es dazu, dass Graz dieses bahnbrechende Event veranstaltet?
Hofmann-Wellenhof: Beim jährlichen Kongress des Europäischen Verbandes wurde diskutiert, wir bringen eine gewisse Event-Erfahrung von der EM und internationalen Turnieren mit. Es wurde abgestimmt und dann fiel die Entscheidung einstimmig auf Graz. Dieses Vertrauen freut uns enorm, auch die Möglichkeit, dass die besten Spielerinnen und Spieler der Welt zu uns kommen werden. Die Brasilianer sind in ihrer Heimat wahre Sportikonen, das kann man sich hier kaum vorstellen. Sie sind Superstars, Footvolley ist neben Fußball die Sportart Nummer eins in Brasilien.
Wieso seid ihr als Footvolley Austria in Sachen Events so gut aufgestellt?
Hofmann-Wellenhof: 2012 gab es erstmals eine Sandkiste auf dem Karmeliterplatz, dort haben wir dann mit wenig Vorahnung und dank starker Partner ein Turnier veranstaltet. Ich habe mir sofort gedacht, dass so eine Location mitten in der Stadt genial für die Spielerinnen und Spieler ist und es die Leute sicher gut annehmen. So war es auch und von dort hat es sich entwickelt. Bis 2017 konnte ich das im Verein neben meinem Job machen, dann musste ich irgendwann einsehen, dass es meine ganze Zeit und Energie in Anspruch nimmt. Seit der EM 2018 am Grazer Hauptplatz machen wir es als Agentur und in Zusammenarbeit mit Footvolley Austria. Ausschlaggebend ist auch die gute Zusammenarbeit mit der Stadt, die uns viel ermöglicht.
Die Rolle als spielender Präsident gibt es in Österreichs Sport wohl nicht allzu oft. Wie kann dieser Spagat gemeistert werden?
Hofmann-Wellenhof: Es wird natürlich immer schwieriger, weil ich nicht mehr so viel Zeit für das Training habe. In meinen Anfangsjahren habe ich viele internationale Turniere gespielt, jetzt bin ich froh, dass meine Brüder Jakob und Klemens die Nummer eins sind und mir diese Rolle am Platz abnehmen. Ich spiele zwar noch, aber keine internationalen Turniere mehr. National reicht es noch für gute Platzierungen, aber nicht mehr lange. Und das ist gut so.
Wieso?
Hofmann-Wellenhof: Weil es bedeutet, dass das Niveau höher wird. Ich werde ja nicht schlechter, aber die anderen werden einfach besser. Ich habe vor Jahren gesagt: Mein größtes Ziel ist nicht der Titelgewinn, sondern keine Rolle mehr zu spielen. Weil das bedeutet, dass dann jüngere Spieler nachkommen, die mich verdrängen.
Inzwischen haben die Aufbauarbeiten am Freiheitsplatz begonnen. Wovon sprechen wir da genau?
Hofmann-Wellenhof: Zuerst kommt die Sandkiste, das ist die Umrandung, in die der Sand hineinkommt. 22×10 Meter groß, am nächsten Tag wird sie mit 110 Tonnen Quarzsand gefüllt. Das ist jedes Jahr ein bisschen Stress, ob alles funktioniert, dass die Sattelschlepper nicht bei irgendwelchen Toren hängenbleiben. Wir sind bereit und können ab dem Wochenende spielen, dann gibt es ein Footvolley-Paradies mitten in Graz. Das ist wie ein Feiertag für uns, weil es durchgehend einen Platz für Foovolley gibt. Vor den Finals gibt es dort Schnupperstunden, Mitgliedertrainings und Aktivitäten gemeinsam mit der Stadt, um möglichst viele Menschen zum Footvolley zu bringen.
Footvolley wurde in Brasilien am Strand gespielt, ist inzwischen aber eine professionelle Sportart, die weltweit gespielt wird. Wohin soll sich der Sport entwickeln?
Hofmann-Wellenhof: Ein Leuchtturmprojekt wie die Sport Austria Finals oder die internationalen Turniere sind perfekt, um Breite zu schaffen. Mir ist fast wichtiger, dass mehr Leute Footvolley spielen und immer mehr Menschen zum Sport kommen. Ohne solche großen Events ist es aber schwer, den Sport populärer zu machen. Die Stadt Graz erkennt, dass wir jedes Jahr mehr Spieler werden. Seit zwei Jahren sind wir auf der Suche nach einer Heimstätte, in Andritz könnte es eine Fläche geben. Das soll unser fixes Zuhause werden, wenn der Baustart 2023 realisierbar ist, dann gibt es keine Grenzen nach oben. Dort wollen wir gemeinsam mit dem Beachvolleyball 10-15 Plätze bauen und zusätzlich eine Halle mit Beachplätzen schaffen, dann werden sich Spielerzahlen noch einmal steigern. So können wir die Basis für weiteres Wachstum legen.
Für Leute, die Footvolley noch nicht so gut kennen: Worauf können sich Fans freuen, wenn sie bei den Sport Austria Finals bei euch vorbeischauen?
Hofmann-Wellenhof: Man kennt es von Beach-Events: Die Stimmung ist bombastisch. Der Eintritt ist frei, alle Leute können gratis zuschauen. Es gibt einen Biergarten, einen Foodtruck – kulinarisch und stimmungstechnisch ist es bei uns top. Es ist eine große, dreitägige Beachparty, unabhängig davon, ob man Footvolley kennt oder nicht. Die Leute, die Footvolley noch nicht kennen, werden begeistert sein. Es ist vom Ablauf wie Beachvolleyball, nur noch spektakulärer und mit längeren Ballwechseln. Man sieht Athleten, die mit dem Fuß auf Netzhöhe auf 2,20 Meter sind und den Ball so über das Netz smashen. Auf der anderen Seite wehrt ein Spieler den Angriff mit dem Fuß oder dem Kopf ab. Als ich es in Brasilien das erste Mal live gesehen hab, konnte ich es nicht fassen, obwohl ich es vom Livestream kannte. Man sollte sich einfach verzaubern lassen. Und es gibt natürlich auch die Möglichkeit, Footvolley selbst auszuprobieren.
Wenn dann jemand auf den Geschmack kommt, wie macht er oder sie das am besten?
Hofmann-Wellenhof: Vor und während des Events gibt es im Areal auf dem Freiheitsplatz einen Mitmach-Bereich. Rund um die Sport Austria Finals und die EFVL World Challenge Graz 2022 gibt es zahlreiche Mitmach-Aktionen, zum Beispiel jeden Montag und Donnerstag Footvolley für alle von 14 bis 16 Uhr gratis. Wir werden über unsere Social-Media-Kanäle noch zahlreiche weitere Aktionen bekanntgeben.