29. MAI – 2. JUNI IN INNS­BRUCK/TIROL

Vom Beiwagerl zum Spitzensport

Wer an Cheerleading denkt, denkt wahrscheinlich zuerst an all die amerikanischen Filme, in denen meist American Football- oder Basketball-Teams von einer Gruppe Mädchen angefeuert werden.

Und in der Tat hat das Cheerleading seine Ursprünge im American Football. Übersetzt bedeutet es so viel wie den „Beifall anführen“ und wurde Ende des 19. Jahrhunderts in den USA erstmals offiziell praktiziert. Beim Finale am 2. November 1898 zwischen der University of Minnesota und der Northwestern University wurden die Teams mit organisierten Anfeuerungsrufen aus dem Publikum unterstützt.

Frauen-Domäne und Spitzensport

Lange Zeit waren ausschließlich Männer als Cheerleader zugelassen, erst in den 1950er Jahren traten sporadisch Frauen auf. Mittlerweile hat sich Cheerleading nicht zur Frauen-Domäne, sondern auch zum eigenen Sport gemausert. Besser gesagt zum Spitzensport, wie ÖCCV-Präsidentin Julia Harrer betont.

„Wir sind absolut im Spitzensport tätig und trainieren 3-5-mal die Woche, um für die Wettkämpfe bestmöglich vorbereitet zu sein. Die Athletinnen und Athleten leisten dahingehend enorm viel. In Österreich gibt es mittlerweile auch schon seit über 15 Jahren professionelle Wettkämpfe, das heißt, es passiert bei uns einiges.“

Richtig populär wurde Cheerleading in den 1980er Jahren, wo schließlich auch Elemente wie Stunts und Gymnastik hinzukamen, die das moderne Cheerleading noch heute ausmachen. Grundsätzlich unterscheidet man im Cheer-Sport zwischen zwei grundsätzlichen Ausrichtungen:

  • Cheerleading: Hierbei geht es um Akrobatik (Stunts, Baskets, Pyramiden), Bodenturnen (Tumbling) sowie Anfeuerungsrufe (Cheer). Antreten kann man in Allgirl- (Mädchen/Frauen) und Coed-Teams (beidgeschlechtlich).
  • Cheerdance/Performance Cheer: Hier steht der Tanz im Mittelpunkt. Es können verschiedene Stile z. B. Freestyle Pom (CCVD), HipHop (CCVD), Jazz (CCVD) und Theme Dance (CVD) getanzt werden.

Die Cheer-Elemente im Überblick:

Cheer:

Beim Cheer geht es darum, das Publikum mittels Anfeuerungsruf zu animieren. Er kommt üblicherweise gleich am Anfang einer Routine und muss mindestens 30 Sekunden lang sein. Um den Cheer noch mehr Ausdruck und Dynamik zu verleihen können auch Megaphone, Schilder und Poms verwendet werden.

Stunts:

Bei einem Stunt wird eine Hebefigur von mindestens zwei Personen durchgeführt. Eine Person bildet die Base, die zweite ist der Flyer, der auf den Händen der Base akrobatische Elemente zeigt. Insgesamt können bis zu fünf Menschen an einem Stunt beteiligt sein.

Pyramiden:

Bilden mehrere Stunts ein größeres Gesamtbild, nennt man dies Pyramide. Üblicherweise ist das komplette Team an einer Pyramide beteiligt.

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Tumbling:

Tumbling bezeichnet die Elemente des Bodenturnens, wie zum Beispiel Salto, Flickflack oder Radschlag. Man unterscheidet außerdem zwischen Standing (das erste Element wird aus dem Stand durchgeführt) und Running Tumbling (das erste Element wird mit einer Radwende gestartet). Und je mehr Blöcke aneinandergereiht und von mehr Sportlern synchron ausgeführt werden, desto höher ist die Schwierigkeit.

Basket Toss:

Zwei Bases bilden zusammen einen Korb und werfen den Flyer in die Luft. Dieser zeigt dann Elemente wie Schrauben oder Salti.

Jumps:

In Meisterschafts-Routines gehören Sprünge nach wie vor fest zum Programm. Es gibt Jumps wie Toe Touch, Pike, Double Nine, Spread Eagle oder Around the World.

Motions:

Bei Motions handelt es sich um klar definierte Armbewegungen, die synchron ausgeführt werden. Sie kommen in Cheers, Chants, Stunts und Tänzen zum Einsatz.

Dance:

Ein bedeutendes Element ist der Tanz, der aus verschiedenen Motions besteht. Wichtig sind dabei Synchronität, Geschwindigkeit, Formationswechsel, Kreativität, Ausstrahlung, Energie, Technik sowie eine saubere Ausführung.

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