29. MAI – 2. JUNI IN INNS­BRUCK/TIROL

Breaking: Plötzlich Mainstream!

Die Situation im New York der späten 1960er Jahre ist angespannt. In den Ghettos liefern sich Straßenbanden aufgrund der schlechten sozio-ökonomischen Lage wilde Kämpfe, das Leben in Manhattan und vor allem in der südlichen Bronx ist gefährlich.

Ein paar Jungs versuchen allerdings in dieser Gemengelage, ihrem Unmut anders Ausdruck zu verleihen. Statt Gewalt anzuwenden, tanzen sie. Aber nicht irgendwie. Sie lassen sich zu Boden fallen, drehen sich dort und springen im passenden Moment wieder auf. Und da sie das immer dann tun, wenn der Break der Tracks, die gespielt werden, einsetzt, nennt sie der damals populäre Kool DJ Herc kurzerhand Break-Boys bzw. B-Boys. Das Breaking war geboren!

Popularität steigt kontinuierlich

In weiterer Folge wurde Breaking immer populärer und verbreitete sich in den 1970er Jahren rasend schnell in ganz New York City. In Clubs, auf Partys oder in Parks sah man immer mehr B-Boys bzw. B-Girls und schon Anfang der 1980er Jahre schwappte die Welle nach Europa über.

Die Rock Steady-Crew kam 1982 im Rahmen ihrer Roxxy European Hip Hop-Tour auch nach London und Paris. Bei dieser Tour verbreitete sich übrigens auch ein Begriff, der in der Szene nicht gerne gehört wird. Nämlich: Breakdance! Die Managerin der Rock Steady Crew selbst, Kool Lady Blue, verwendete das Wort „Breakdancing“, das von den Medien daraufhin in Umlauf gebracht wurde und bis heute fälschlicherweise verwendet wird.

Breaking ist aber ohnehin viel mehr als „nur“ Tanzen, wie auch Urban Dance Verband Österreich-Vizepräsidentin Anita Rodrigues betont: „Es ist eine Mischung aus Höchstleistungssport, Musikalität und einer kulturellen Bewegung, die einfach sehr viel Spaß macht.“ Die Aufnahme ins Olympische Programm und die damit verbundene Premiere bei den Sommerspielen 2024 in Paris hat dem Breaking in Sachen Anerkennung nochmal einen Schub gegeben. Auch wenn die „Hardcore“-Szene dem sportlichen Ansatz durchaus gespalten gegenübersteht, wie Weltklasse-B-Boy Lil Zoo verrät:

„Ja, es gab und gibt in der Szene natürlich schon viel Skepsis. Aber im Breaking lernst du auch, dich zu adaptieren. Am Ende des Tages müssen wir einfach das nächste Level erreichen. Wir tanzen nicht nur und genießen diesen Lifestyle, sondern sind – wie bereits erwähnt – professionelle Athleten. Mit der Aufnahme ins Olympische Programm haben wir nun das bekommen, was wir auch verdienen. Jetzt müssen wir zeigen, was wir draufhaben!“

Was genau die B-Boys und B-Girls alles zeigen, erfahrt ihr hier in unserem Guide:

Die Elemente des Breaking

Top Rocking:

Beim Top Rocking tanzt man im Stand und fordert das Gegenüber mit meist provozierenden Gesten heraus.

Go Downs:

Wechseln Breaker vom Top Rocking auf den Boden, nennt man das Go Downs. Beliebt sind dabei „Knee-Drops“ oder „Spin-Downs“.

Footworks:

Tanzen Breaker am Boden, nennt man das Footwork. Dabei verwenden sie ihre Hände als Stütze, damit sie verschiedenste Schritte und Abfolgen zeigen können. Zu den Basic-Moves zählen dabei der „Six-Step“, der „Three-Step“ und „CCs“.

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Freezes:

Beim Freezen verharrt der Breaker in einer möglichst spektakulären Position – er ist sozusagen „eingefroren“ –  und beendet damit meist eine Abfolge von Schritten. Bekannte Freezes sind der „Baby-Freeze“, der „Chair-Freeze“ und der „Elbow-Freeze“.

Power Moves:

Breaking ist wahrscheinlich den Meisten durch die Power Moves bekannt. Damit sind akrobatische Bewegungen am Boden gemeint, wie zum Beispiel „Head-Spins“ (Drehungen auf dem Kopf), „Air-Flares“ (Umdrehung um die eigene Achse) und „Windmills“ (liegende Drehungen um die eigene Achse).

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