29. MAI – 2. JUNI IN INNS­BRUCK/TIROL

Highspeed am Schlossberg!

Rodel-Ass Michael Scheikl fiebert den Sport Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz bereits entgegen. Der Lokalmatador will nicht nur den Schlossberg mit bis zu 100 km/h bezwingen, sondern auch seine junge Konkurrenz ärgern.

Im Interview spricht der 33-Jährige über seine Leidenschaft für das Naturbahnrodeln, die einmalige Chance bei den Finals und den Nachwuchs in Österreich.

Michael, was braucht man zum Naturbahnrodeln?

Michael Scheikl: Man braucht auf jeden Fall viel Leidenschaft. Und Motivation für die Bewegung und den Wettkampf. Es benötigt viele Komponenten, die zusammenspielen müssen.

Du bist ja schon lange dabei: Wie bist du zum Rodeln gekommen?

Scheikl: Ich bin jetzt 33 Jahre und starte in meine 26. Saison, das heißt, ich widme eigentlich schon mein ganzes Leben dem Rodelsport. Sommer wie Winter. Ich bin damals auch über den Sommer zum Sport gekommen. Ich vergleiche es gerne mit den Skispringern, die auch im Sommer auf den Matten springen. Und wir können mit der Rodel im Sommer asphaltierte Bergstraßen hinunterfahren. Das ist das perfekte Training und auch der perfekte Zugang zur Jugend bzw. zur breiten Masse.

Was fasziniert dich so am Rodeln?

Scheikl: Der Kick liegt in der Kurvengeschwindigkeit. Rodeln ist ein sehr technischer Sport. Wir leben vom Schwung, den wir in die Kurve mitnehmen – wir können ja nicht bewusst beschleunigen. Aber gerade im Winter kann man sehr hohe Kurvengeschwindigkeiten fahren. Es ist ein extrem cooles Gefühl, wenn du den Schwung mitnehmen kannst und merkst, es geht was weiter!

Das Material spielt beim Rodeln eine wichtige Rolle, deswegen wird es von Michael Scheikl auch genau geprüft.

Wie entscheidend ist das Material?

Scheikl: Das ist auf jeden Fall ein ganz wichtiges Thema. Es geht vor allem um die Verbindung zum Eis und die Kombination Athlet zum Material. Jeder geht da unterschiedliche Wege, die aber meist zum gleichen Ergebnis führen. Aber bei uns ist es nicht so, dass der mit dem besten Material auch der Schnellste ist.

Welche Art von Fahrer bist du?

Scheikl: Ich bin eher der gefühlvolle Fahrer, der einen abwartenden Fahrstil hat. Daher brauche ich eine aggressivere Abstimmung, damit ich mehr Feedback bekomme.

Was erwartest du von den Sport Austria Finals?

Scheikl: Für mich als Steirer ist es schon sehr cool, dass ich in der steirischen Landeshauptstadt mit dem Schlossberg ein Stück Kultur befahren darf. Das wird eine einmalige Herausforderung! Ich habe auch den Urlaub extra verschoben. (lacht) Ich sehe es auch als große Chance, weil wir in einer bevölkerungsreichen Stadt unseren Sport präsentieren können. Deswegen wollte ich da meinen Beitrag leisten. Ich will zeigen, wie cool Rodeln ist!

Was sagst du zur Strecke?

Scheikl: Den Schlossberg kennt eigentlich jeder. Mein Bruder wohnt auch in Graz, darum bin ich auch öfter dort und gehe auch immer wieder auf den Schlossberg. Vergangenes Jahr im Herbst habe ich dann zum ersten Mal bewusst geschaut, wo ich dann mit der Rodel runterfahren werde. Da sind mir viele kleine Details aufgefallen. Es ist richtig steil, dazu fahren wir auch teilweise auf Kopfsteinpflaster. Da wird es eine Challenge sein, die Geschwindigkeit richtig einzuschätzen. Es ist sozusagen das Paris-Roubaix der Rodler! Das wird man so schnell in Graz nicht mehr sehen.

Was sagst du generell zum Konzept der Sport Austria Finals?

Scheikl: Ich finde es eine richtig lässige Idee! Vor allem, wenn man bedenkt, wie sehr der Sport in den vergangenen zwei Jahren gelitten hat. Daher ist es wichtig, ein Zeichen zu setzen! Ein viertägiges Sportfest in der zweitgrößten Stadt Österreichs tut da natürlich sehr gut.

Wie siehst du den Rodel-Nachwuchs in Österreich?

Scheikl: Das sieht mittlerweile wieder sehr gut aus. Vor allem der Verband bzw. die Landesverbände tun einiges, um Nachwuchsfahrer zu rekrutieren. Bei der Generation direkt hinter mir gab es ein kleines Loch, da davor eine große Dichte vorhanden war. Auch ich habe mich schwer in den Kader reinkämpfen müssen. Das Loch wurde aber gefüllt, die Nachwuchsarbeit stark vorangetrieben. Mittlerweile ist der Rodelsport sehr gut aufgestellt.

Wie schade ist es für dich, dass Naturbahnrodeln nicht olympisch ist?

Scheikl: Olympische Spiele sind auch viel Sportpolitik. Es gibt eine Obergrenze bezüglich Athlet:innen-Anzahl und solange an dieser Anzahl nicht gerüttelt wird, wird es keine neuen Sportarten bei Olympia geben. Aus meiner Sicht braucht es da ohnehin ein Umdenken. Es kann nicht sein, dass man nur für dieses eine Event eigene Sportstätten aus dem Boden stampft, die Milliarden kosten, wo aber keine Nachnutzung besteht. Gerade Naturbahnrodeln wäre ein grüner Abdruck für die Sportwelt schlechthin. Ich kann eine Rodelbahn auch im Skigebiet präparieren und ein paar Tage später ist sie wieder planiert und steht für den Skibetrieb zur Verfügung.

Wer wird bei den Sport Austria Finals dein größter Konkurrent sein?

Scheikl: Das wird mit Sicherheit Fabian Achenrainer sein. Ein junger, aufstrebender Athlet, der auch im Nationalteam dabei ist. Er ist DIE nächste Generation! Ich werde alles dafür tun, dass ich ihn ein bisschen ärgern und aufs oberste Treppchen kommen kann. (lacht)

Wir danken sehr herzlich für das Gespräch!

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