29. MAI – 2. JUNI IN INNS­BRUCK/TIROL

„Anders denken“

Neben der gesundheitlichen Verfassung spielt jedoch auch das regelmäßige Training eine tragende Rolle bei der Vorbereitung auf die Wettkämpfe. Dabei steckt allerdings viel mehr dahinter, als man als Außenstehender auf den ersten Blick vermuten würde. Allein die Tatsache, dass Bahnen aus verschiedenen Materialien bestehen, z. B. aus Beton oder Filz, verlangt eine entsprechende Adaptierung des Spiels. Hier kommt es auf die Wahl des richtigen Balles – hart oder weich – und ebenso auf die optimale Linie an, also wie der jeweilige Ball möglichst effizient geschlagen wird, ob er langsam rollt oder schnell und wie er sich nach der Berührung mit der Bande verhält.

„Bei den Sport Austria Finals 2022 hatte unsere mobile Bahnanlage ihre Feuertaufe. Das war für uns alle speziell und schwierig – man muss einfach anders denken. Es ist viel Gefühl und eine neue Flexibilität gefragt. Im Endeffekt hatten wir vor dem Wettkampf nur drei Stunden Zeit, um uns auf die Bahn einzustellen und zu trainieren. Es war aber so viel los, dass ich nicht mal alle Bahnen geschafft habe“, erinnerte sich Gobetz zurück und ergänzt: „Es war eine super Veranstaltung, mit einer großen Portion Überraschung. Es hat ja keiner so genau gewusst, wie das am besten funktioniert. Mit meiner Leistung war ich zufrieden. Es war eine tolle Erfahrung und mit Sicherheit Werbung für unseren Sport.“

Gegen die Zeit

Aktuell muss die Steirerin, die nach ihrem Unfall wieder ohne Probleme Sporttreiben kann, aus Zeitgründen etwas kürzertreten. Beim „Günther Gobetz“-Gedenkturnier an ihren Großvater in der modernen Minigolfhalle in Voitsberg hat es bei der 18-Jährigen wieder voll gekitzelt und sie hat gemerkt, dass die Motivation weiterhin sehr hoch ist. Daher ist es wenig verwunderlich, dass die passionierte Minigolfspielerin auch bei den Sport Austria Finals powered by Holding Graz auch bei der zweiten Minigolf-Auflage wieder am Start sein wird. „Das ist ein Fixpunkt. Im letzten Jahr waren sehr viele Zuschauer und wir haben gemerkt, wie groß das Interesse an unserer Sportart war. Das hat uns allen gutgetan. Das wollen wir 2023 wiederholen und einen draufsetzten“, schmunzelt Gobetz.

Die Perfekte Linie

Begriffe wie „Pyramide“ und „Hufeisen“ werden wahrscheinlich jedem etwas sagen, bei Ausdrücken wie „Örkel“, „Doppeltor in Steigung“ oder „Favoritentöter“ wird es sicher anders aussehen. Bei Alina Gobetz hingegen gehören sämtliche eben erwähnten Bezeichnungen zum Alltag – auf dem Minigolfplatz!

Die 18-jährige Voitsbergerin ist mehrfache Siegerin in der österreichischen Schüler-Meisterschaft im Minigolf und zudem die jüngste Österreicherin, die diesen Bewerb – den ersten Triumph errang sie im Alter von nur zehn Jahren – gewinnen konnte, indem sie sich gegen eine deutlich ältere Konkurrenz durchsetzen konnte. „Das war bisher eigentlich sogar mein coolster Minigolf-Moment, als ich damals bei uns in Voitsberg 2015 zum ersten Mal diesen Titel gewonnen habe. 2018 folgte dann der Sieg in Wr. Neustadt, bevor ich 2019 daheim in Voitsberg meinen dritten Titel geholt habe“, erinnert sich Gobetz an bisherige Karriere-Highlights zurück.

Familie als Treiber

Die Begeisterung für den Minigolfsport wurde ihr dabei im wahrsten Sinne des Wortes in die Wiege gelegt, denn sowohl Alinas Vater als auch ihr Großvater waren regelmäßig auf der Anlage anzutreffen. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass die junge Steirerin ihren Papa bereits im Kleinkindalter fast täglich auf diverse Bahnen begleitet hat und sozusagen von der fast knisternden Atmosphäre kurz vor den Abschlägen und vom Klappern der Bälle damals schon regelrecht magisch angezogen wurde.

Die Steirerin hätte zwar auch jede andere Sportart wählen können, bereut ihre Entscheidung allerdings gar nicht, da sie sich auf der Minigolfanlage nach wie vor wohlfühlt: „Natürlich schalte ich gerne einmal daheim auf der Couch ab oder gehe ins Fitnessstudio, aber der Minigolfplatz ist trotzdem wie ein zweites Zuhause für mich. Ich habe auch keine anderen besonderen Lieblingsorte, das Spielen auf der Bahn beruhigt mich einfach ungemein, da kann ich mich so richtig entspannen.“

Gemischte Gefühle

Konzentration und Geschick sind durchaus wichtige Grundvoraussetzungen für die Ausübung dieses Sports, eine ordentliche Portion Leidenschaft darf dabei jedoch keinesfalls fehlen. Mit dem Sieg in der Schüler-Meisterschaft 2017 qualifizierte sich die ambitionierte Voitsbergerin auch für die Jugend-WM in Schweden, die im selben Jahr dort stattfand. Allerdings blickt Alina mit zum Teil eher gemischten Gedanken an diesen Bewerb zurück: „Ich habe zum wiederholten Male bemerkt, dass viele Menschen den Minigolfsport nicht sonderlich ernstnehmen. Viele der jüngeren Teilnehmer haben da nur aus Spaß mitgemacht, dabei sollte man nicht vergessen, dass es – wie bei jedem anderen sportlichen Wettkampf – um etwas geht. Ich finde es schade, dass sich dieser Sport nicht so durchsetzt, wie ich mir das wünschen würde.“

Weitere Meldungen

Gold und Silber! Österreich räumt bei Cheer-EM ab

Am Finaltag der ICU European Cheerleading Championships 2024 in Norwegen gibt es für Österreich doppelten Grund zum Feiern. Die ÖBV Danube Dragons krönen sich in der höchsten Kategorie der Altersklasse der 12- bis 14-Jährigen (Youth All Girl Advanced) sensationell zu Europameisterinnen. Unmittelbar hinter den Wienerinnen belegen die Thalheim Graz Giants Rang zwei und sichern sich EM-Silber.

weiterlesen

Region Innsbruck: Bewerbe, Konzerte, Festivals

Der Mai in der Region Innsbruck stand heuer ganz im Zeichen herausragender Veranstaltungen: So sorgten etwa das adidas TERREX Innsbruck Alpine Trailrun Festival, das Journalismusfest Innsbruck, das Tango-Festival La Locura, die Innsbruck International Biennial of the Arts und die Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien für ein abwechslungsreiches Eventprogramm.

weiterlesen

Positive Bilanz nach XXL-Fest für den Sport in Innsbruck

Sonntagabend, 21 Uhr. Beim Racketlon fällt die letzte Entscheidung bei den Sport Austria Finals 2024 powered by Österreichische Lotterien mit dem allerletzten möglichen Punkt, dem sogenannten „Gummiarm“. Spannung bis zum Schluss, aber es waren sich schon zuvor alle, also Athlet:innen, Trainer:innen und Betreuer:innen, Funktionär:innen und Fans, einig: Finals in Innsbruck und Tirol – das war toll!

weiterlesen