Bekanntes Flugobjekt

Wenn ein UFO per Definition ein „nicht identifiziertes“ oder „unbekanntes“ Flugobjekt ist, dann müsste eine Ultimate-Frisbee-Scheibe demnach ein BFO, ein „bekanntes“ Flugobjekt, sein – vor allem in Graz. Denn das 175 Gramm schwere Spielgerät aus Plastik ist in der steirischen Landeshauptstadt außerordentlich bekannt.

Nicht nur deshalb, weil Ultimate wie schon 2021 und 2022 wieder im Programm der Sport Austria Finals 2023 powered by Holding Graz steht, sondern nicht zuletzt auch deshalb, weil die Lokalmatador:innen von Catchup Graz einmal mehr als Titelverteidiger:innen ins Turnier gehen. Seit 2018 sind die Steirer:innen das Maß aller Dinge im heimischen Ultimate-Sport. Sämtliche Meistertitel gingen seither an den Verein, so auch jene bei den bisherigen zwei Auflagen der Sport Austria Finals. Mit Catchup gilt es also auch heuer wieder „mitzuhalten“.

Ultimate ist Spektakel: Zwischen jede noch so kleine Lücke wird eine Scheibe geworfen.

Zwei Qualifikationsturniere – zwei Startplätze

In der wohl fairsten Mannschaftssportart der Welt – es gibt auch in internationalen Wettbewerben keine Schiedsrichter(!) – bahnt sich im Vorfeld der Finals wieder einmal ein Gerangel um die begehrten Startplätze bei den Staatsmeisterschaften an.

Neben den Top-4-Teams der Vorjahres-Finals (Catchup Graz, Wunderteam Wien, ZomBees Wien, Mosquitos Klosterneuburg; Anm.), die automatisch qualifiziert sind, kämpfen die übrigen Vereine aus ganz Österreich in zwei aufeinander aufbauenden Qualifikationsturnieren um die letzten beiden offenen Startplätze.

Die erste Hürde ist am 29. und 30. April im niederösterreichischen Hollabrunn zu bewältigen. Teilnahmeberechtigt sind all jene Teams, die beim Österreichischen Frisbee-Sport Verband (ÖFSV) gemeldet sind und sich fristgerecht für die Vorausscheidung angemeldet haben. Bis zu 14 Mannschaften könnten um den „Aufstieg“ in die zweite Phase rittern, das wäre neuer Rekord.

Die Top-4 aus Hollabrunn qualifizieren sich für das zweite und entscheidende Qualifikationsturnier, wo sie am 20. und 21. Mai in Salzburg auf die gesetzten Innsiders Kundl und Disc-Fiction Klagenfurt treffen. Nur für die zwei besten Teams des Kräftemessens in der Mozartstadt gibt es ein Ticket für die Sport Austria Finals 2023.

Die Kärntner von Disc Fiction müssen in die Qualifikation – sind dort aber gesetzt.

„Finals haben sehr hohen Stellenwert“

Die Multisportveranstaltung in Graz genießt in der heimischen Ultimate-Szene jedenfalls einen sehr hohen Stellenwert. Nikolaus Jauk, seitens des Verbandes verantwortlich für die Koordination des Bewerbes bei den Finals, unterstreicht: „Die Finals haben für uns einen sehr hohen Stellenwert. Durch die Größe des Events ist eine Riesen Publicity gegeben. Zudem sind die Sportler:innen von der Atmosphäre begeistert.“

Auch abseits der Finals entwickelt sich Ultimate in kleinen, aber kontinuierlichen Schritten weiter. Der Europäische Verband organisiert mittlerweile eine Turnier-Serie, zu der regelmäßig auch österreichische Teams eingeladen werden. Laufend finden in Mitteleuropa außerdem quasi im Wochentakt kleinere und größere Turniere statt.

Die Anzahl der Aktiven steigt nach den Pandemie-Jahren langsam wieder an, Schulprojekte sollen dabei helfen, dass das so bleibt. Und so wandelt sich nach und nach auch das Image des Sports. „Wir kommen zunehmend weg von den Klischees, wir würden Plastikscheiben durch einen Park werfen, oder mit Hunden Frisbee spielen“, so Jauk.

Wer von Ultimate noch nicht überzeugt ist, kann sich am 10. und 11. Juni im ASKÖ Sportcenter überzeugen. Die Regeln sind einfach und schnell zu durchschauen: Für zwei siebenköpfige Teams geht es darum, die Flugscheibe durch Werfen und Fangen – ähnlich wie beim American Football – in eine Endzone zu bringen. Wer zuerst 15 Punkte erzielt, gewinnt. Da ausschließlich ein Mixed-Bewerb ausgetragen wird, stehen Frauen und Männer immer miteinander auf dem Feld. So einfach. So spannend. So fair.

Fairness pur: Auch der Mixed-Bewerb kommt – wie alle Ultimate-Verianten – ohne Schiedsrichter aus.

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