Die Nationalteams des Österreichischen Cheerleading und Performance Cheer Verbandes (ÖCCV) zeigen zum Abschluss der ICU World Cheerleading Championships 2023 am Freitag (Ortszeit) in Orlando (USA) einmal mehr, dass sie zur absoluten Weltspitze gehören.
Zwar kommt zu den beiden Gold-Medaillen im Nachwuchs-Bereich – im Youth All Girl Median (12 bis 14 Jahre) und Junior All Girl Advanced (15-18) feierte Österreich am Donnerstag jeweils den WM-Titel – kein weiteres Edelmetall mehr dazu. Am dritten und letzten Wettkampftag zeigen die fünf Senior-Nationalteams aber durch die Bank Höchstleistungen, auf eine Sensations-Medaille fehlt schlussendlich nicht viel.
Coed-Team verpasst Bronze um 1,4 Punkte
In der Kategorie Senior Coed Elite, wo gemischte Teams aus Männern und Frauen auf der Matte stehen, verpassen die erstmals überhaupt angetretenen Österreicher:innen mit Platz vier die Medaillen-Ränge nur hauchdünn.
Die Scoresheets der Jury weisen das ÖCCV-Team schlussendlich nur 1,4 Punkte hinter Brasilien auf Rang vier aus. Gold geht an Japan, Silber an Australien. Von Enttäuschung ist bei ÖCCV-Athlet Florian Ackerl aber keine Spur: „Wir zählen zu den besten Teams der Welt und sind das beste europäische Coed-Nationalteam. Der vierte Platz macht mich stolz und lässt mich voller Vorfreude auf die kommende Season blicken.“
Rang sechs bei Premiere in der „Königsklasse“
Wie dünn die Luft an der Weltspitze ist, erfährt zum WM-Abschluss auch das Senior-All-Girl-Premier-Nationalteam. Die Österreicherinnen, die nach dem Weltmeistertitel der zweithöchsten Kategorie im Vorjahr nun erstmals in der sogenannten „Königsklasse“ dabei sind, zeigen eine atemberaubende Routine und belegen sensationell Rang sechs. Zwischen den viertplatzierten Deutschen und dem ÖCCV-Team liegen beispielsweise schlussendlich nur 0,8 Punkte.
„Ich bin überwältigt. Wir sind nur knapp hinter der absoluten Weltelite des Cheerleadings geblieben. Unser Team feiert die Entwicklung, die uns diese tolle Punkteausbeute sowie die damit verbundene sehr gute Platzierung überhaupt erst ermöglicht hat“, sagt ÖCCV-Athletin Nathalie Denni.
Die Medaillen in der „Königsklasse“ machen sich wie schon in den vergangenen Jahren die US-Amerikanerinnen und die Skandinavierinnen aus – mit dem besseren Ende für die Gastgeberinnen. Nach zuletzt drei Goldmedaillen für die europäische Cheerleading-Großmacht Finnland, holt sich das US-Nationalteam diesmal den Weltmeistertitel zurück. Die Finninen müssen sich mit Silber begnügen, Norwegen holt Bronze.
„Ich bin von den tollen Routines beeindruckt, die mit hohen Punkten belohnt wurden. Senior Coed Elite hat die Medaille nur denkbar knapp verpasst, womit mein Ziel für das kommende Jahr schon jetzt klar ist: Wir wollen nach der Medaille, wenn nicht sogar nach dem nächsten WM-Titel greifen. Senior Premiere All Girl hat mich ebenfalls besonders beeindruckt. Die geringe Punkteabstände zu den Top-Team bestätigen, dass wir zu den Besten der Welt zählen. Wir werden dies in Zukunft noch deutlicher unter Beweis stellen“, zeigt sich ÖCCV-Vorstand Petra Gruber, sportliche Leiterin der Cheerleading-Nationalteams, zufrieden.
Performance Cheer: Pom-Seniors feiern Rang 6
Neben den beiden Cheerleading-Nationalteams stehen auch die drei heimischen Performance-Cheer-Nationalteams am Freitag allesamt im Finale um die WM-Medaillen. Im Kampf um Edelmetall haben die Österreicherinnen allerdings schlussendlich das Nachsehen.
Den Medaillenrängen am nächsten kommt das Senior-Pom-Nationalteam, das als zweitbestes europäisches Team auf Platz sechs abschneidet. Gold geht an die Gastgeberinnen, vor Japan und Finnland.
Mit Rang acht (Senior Hip Hop) bzw. neun (Senior Jazz) setzen die ÖCCV-Nationalteams weitere Ausrufezeichen auf internationaler Matte.
„Es waren sehr hochkarätige und spannende Finals mit allen Top Nationen der Welt. Ins Finale zu kommen war für uns das Ziel und das haben wir geschafft. Heute haben die Tänzerinnen sowohl in Pom als auch im Jazz eine Top-Leistung gezeigt und Programme mit schwierigen Techniken, schnellen und sharpen Bewegungen und viel Leidenschaft und Energie gezeigt“, sind sich die Coaches Theresia Maurer-Lelard (Pom) und Katharina Horky (Jazz) einig. „Am Ende war es sehr knapp – und nur Kommastellen haben über die Platzierungen entschieden. Wir sind alle sehr stolz auf jede einzelne Tänzerin und ihre Leistungen.“
Rang drei im Medaillenspiegel: ÖCCV-Präsidentin zieht positives WM-Fazit
Generell darf der mehr als 200-köpfige ÖCCV-Tross mit dem Abschneiden bei den ICU World Cheerleading Championships 2023 mehr als zufrieden sein. Die beiden Goldmedaillen vom Mittwoch katapultieren die Österreicher:innen im abschließenden Medaillenspiegel bis auf Rang drei nach vorne. Nur die USA (17) und Japan (3) feierten auf der WM-Matte mehr Siege.
„Wir kommen mit zwei Weltmeister-Titeln sowie weiteren sehr guten Platzierungen nach Hause. Österreich bietet Cheerleading und Performance Cheer auf Weltklasse-Niveau. Darauf bin ich sehr stolz und freue mich, Teil dieses Erfolgs zu sein. Wir haben nach USA und Japan die meisten Siege mit von der WM-Matte genommen, der Erfolg spricht für Österreich“, so ÖCCV-Präsidentin Julia Harrer.
Nun gilt es die Eindrücke und Erfahrungen zu verarbeiten. Am Dienstag (Juniors) bzw. Mittwoch (Seniors) landen die Österreicher:innen wieder in Wien-Schwechat.
Alle Highlights auf SportPass Austria und Social Media
Alle Fans der österreichischen Nationalteams können die Weltmeisterschaften noch einmal hautnah erleben. Möglich macht dies einerseits eine Kooperation von SportPass Austria und Cheerleading Austria TV. Auf cheerleading-at.tv gibt es alle Videos aus Orlando. Andererseits gewährte Team Austria auf Instagram und Facebook zahlreiche Einblicke hinter die Kulissen.