„Digitalisierung ist die Basis“

Sie ist Präsidentin des fünftstärksten Sportverbands Österreichs mit knapp 100.000 aktiven Mitgliedern. Die 7-fache Ex-Weltmeisterin Silvia Tschiltsch und steirische Sportlerin des Jahres 1990 (damals vor Thomas Muster!) über die Zukunft des Stocksports, Strukturreform und die Sport Austria Finals powered by Holding Graz.

Im September 2021 wurde Silvia Tschiltsch zur ersten weiblichen Präsidentin des Eis- und Stocksportverbandes gewählt. Als Sportlerin hat sie als Mitglied des österreichischen Nationalteams in den Jahren 1985 bis 1998 alle Rekorde gesprengt: mit 7 Welt- und 14 Europameistertiteln zählt sie zu den erfolgreichsten Stocksportlerinnen der Geschichte. Im Jahr 1990 wurde die Grazerin bei der Wahl zum steirischen Sportler des Jahres vor Tennis-Ass Thomas Muster auf Platz 1 gewählt. Damals gab es keine getrennte Wertung zwischen Herren und Damen.

Seit fast 40 Jahren arbeitet Tschiltsch in der Versicherungsbranche, bei der Zürich Versicherungs AG leitet die heute 58-Jährige das zentrale Beschwerdemanagement für Österreich. Und eines stellt Tschiltsch vorweg fest: „Ich sehe mich nicht als Frau Präsidentin. Ich sehe mich als Person in der Funktion. Ich möchte das, was ich tue, bestmöglich tun. Als Mensch. Das habe ich schon als Sportlerin so gemacht.“

Stocksport Astria auf Knopfdruck

Genau mit dieser unaufgeregten Energie einer Managerin führt Tschiltsch einen der mitgliederstärksten Sportfachverbände Österreichs. Ihr erstes Mega-Projekt: Stocksport Austria wird digitalisiert. „Die Digitalisierung der Mitglieder- und Meisterschaftsverwaltung ist die Basis von allem. Vom modernen Sportmanagement bei strategischen Entscheidungen, wo sollen wir Nachwuchszentren in Österreich bauen, über die Kommunikation mit Förderstellen in Echtzeit, bis hin zu Medienanfragen. Wer hat wie viele Weltmeistertitel, wer hat zuletzt was gewonnen? Wir stecken da als Team gemeinsam mit unseren Landeverbänden richtig viel Arbeit in die Digitalisierung hinein, von der Programmierung bis zum Abgleich aller Daten. Dieser Prozess, bis es Stocksport Austria auf Knopfdruck geben wird, wird Anfang 2024 abgeschlossen sein.“

Es habe viel Überzeugungsarbeit gebraucht, um alle Bundesländer ins Boot zu holen. Und die Suche nach dem passenden digitalen Verwaltungsprogramm sei auch nicht leicht gewesen: „Wir haben mit vielen Verbänden gesprochen und gefragt, mit welchen Programmen sie arbeiten. Dann haben wir 50-seitiges Lastenheft entwickelt, und uns damit an drei Anbieter gewendet. Das hätten wir alles ohne Zustimmung unsere Landesverbände nie umsetzen können. So eine Digitalisierung kostet ja auch Geld. Dieser Prozess hat ein Jahr gedauert. Von der Vorbereitung bis zum Auftrag der Programmierung. Es wird neu für uns programmiert, weil es leider nichts passendes für uns gab. Eine reine Mitgliederverwaltung ist leichter zu finden, aber das mit der Meisterschaftsverwaltung zu verknüpfen, war die Challenge. Zum Glück ist unser Programmierer ein Stocksportler.“

Im Dezember 2022 hat das Programmieren begonnen. Zwei Bundesländer sind bereits in der Testphase, im März 2024 sollte das Projekt österreichweit ausgerollt und funktionstüchtig sein. Tschiltsch: „Für den Meisterschafts- und Turnierbetrieb von Papierpässen auf Scheckkartenpässe umzusteigen, jede einzelne Spielerin, jeden einzelnen Spieler einzupflegen, ist eine große Herausforderung. Bei 1.500 Vereinen und mehr als 90.000 Mitglieder eine Megaaufgabe.“

"Mega-Event" Sport Austria Finals

Eine Aufgabe, die sich lohnen wird, davon ist Silvia Tschiltsch überzeugt: „Es ist eine notwendige Modernisierung einer so großen Organisation. Kein Unternehmen kann ohne Digitalisierung bestehen. Die Erwartung, dass die Dinge schnell und richtig erledigt werden, sind ganz selbstverständlich. Eine Mail sollte innerhalb einer Stunde beantwortet werden, das geht mit einer Dateikartenverwaltung nicht. Wir werden deshalb zwar keine besseren Stockschützen haben, aber wir werden bessere, faktenbasierte Entscheidungen für unsere Sportlerinnen und Sportler treffen können. Die Vereinheitlichung der Website, der gemeinsam digitale Auftritt mit unseren Ländern bringt uns näher zusammen, macht uns attraktiver für Medien und damit auch für Sponsoren!“

Apropos Medien. Die Sport Austria Finals powered by Holding Graz sind auch für Tschiltsch ein „Mega-Event“: „Unsere Weitschützen zeigen mitten in der Stadt, am Karmeliterplatz beim Finals Dome ihr Können. Unsere Sportlerinnen und Sportlern bekommen so bei den Staatsmeisterschaften eine große Bühne. Für uns als Stocksport Austria ist es genial bei so einem Multi-Sportevent dabei sein zu dürfen.“

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