29. MAI – 2. JUNI IN INNS­BRUCK/TIROL

Mit Herz und Ehrenamt zum Erfolg

Die Zwillingsbrüder Peter und Charly Weinold sind zwei österreichische Kickbox- und All-Style-Karatelegenden. Immer wieder aufstehen, das haben sie schon in frühen Tagen gelernt, denn das Duo hat im Kampfsport ihre Berufung gefunden und in Tirol in den Bereichen Jugend, Förderung von Frauen im Kampfsport und Anti-Diskriminierung jahrelang wichtige Pionierarbeit geleistet. Diese Erfahrung geben sie nun seit 50 Jahren an andere weiter und sind trotz ihrer 68 Jahre noch immer gut in Schuss.  

„In den 1970er Jahren hat das noch Thai-Karate geheißen. Bernd Zimmermann und Peter Lang haben das Kontakt-Karate damals nach Österreich gebracht. Wir haben es dann in Tirol zur Anerkennung gebracht, auch wenn gerade in den Anfangsjahren die Widerstände, speziell vom Boxverband, sehr groß waren. Den Leuten hat es aber getaugt, da haben wir alle Rückenwind bekommen. Wir konnten über Jahre etwas aufbauen und haben uns definitiv einen Namen gemacht“, erinnert sich Peter zurück. Gemeinsam mit seinem Bruder hat er 2023 die Kampfrichterausbildung wieder aufgefrischt, damit sie auch bei den Wettkämpfen als Kampfrichter in die Presche springen können.

Doppelte Power

Peter und Charly Weinold sind ein schlagfertiges Duo, das durch ihre Performance, ihr Know-how seit Jahrzehnten absolut beeindruckt und über die Tiroler Landesgrenzen hinaus mittlerweile eine Marke geworden ist. Die Gebrüder Weinold reden nicht um den heißen Brei herum, sondern verteidigen ihre Vorstellungen mit klaren Worten: „In den letzten Jahren ist viel passiert. Es gibt immer wieder Verbände, die nicht anerkannt sind und ein großes Tamtam machen. Das ist in Österreich ein großes Problem, denn sie nehmen uns allen die ganze Glaubwürdigkeit weg. Wir haben uns immer für den richtigen Weg eingesetzt und vertreten diese Werte. Sonst wären viele Dinge nicht so gelaufen, wie sie eben gelaufen sind“, sagt Charly. Sein Zwillingsbruder ergänzt: „Es gibt nicht mehr so viele Leute, die den Willen haben zu kämpfen. Die Eltern leben den Kindern das einfach nicht mehr vor, erziehen oftmals nicht mehr zum Sport. Da ist der Fernseher oder der Computer oftmals das ‚angenehmere‘ Tool. Bei uns zählen einfach andere Prinzipien, daher tut das oftmals auch im Herzen weh.“

Die Weinolds und ihre Passion

Lebensmut, Freude am Schaffen und Gesundheit treiben die beiden Brüder weiter an. Nach jahrelangem Trainieren und mit der steigenden Begeisterung für ihren Sport haben sich die Zwillinge dazu entschieden, ihr Wissen an die neuen Generationen weiterzugeben, die lernen sollen, dass die Stärkung der Gesundheit das A und O für sie ist. Mithilfe von Kursen für Kinder und Jugendliche wollen sie Heranwachsenden die Möglichkeit geben, ihren Emotionen freien Lauf zu lassen und sich optimal entfalten zu können. Jedoch geht es in erster Linie darum, den Kindern körperliche und mentale Stärke zu lehren und einen Ausgleich zum Alltag zu bieten: „Wir arbeiten sehr viel mit Kindern, das macht uns Spaß. Es ist schön zu sehen, wenn sie motiviert sind und einer Sportart eine große Begeisterung entgegenbringen.“ Aber auch bei den Erwachsenen können die beiden mit einem cleveren Rahmen Punkten. Unser Kampfsportverein ist in einem Fitnesscenter. Dort können sie bei uns mittrainieren – das hat viele Vorteile. Man kann Leute herausziehen, wo man Potential sieht. Wir machen das alles aus Überzeugung. So bleiben wir auch in Bewegung und haben eine Beschäftigung“, verrät Peter. Eingerostet sind die beiden trotz ihres Alters immer noch nicht, was sie regelmäßig bei Shows und Demonstration unter Beweis stellen. Und alles für ein Ziel: Werbung fürs Kickboxen.

Das Warten hat ein Ende

Im Rahmen der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien wird erstmals auch eine Kickbox-Staatsmeisterschaft in Tirol ausgetragen. „Wir wollten die ÖSTM schon öfters in Tirol haben, aber es hat nie geklappt und wir wurden vertröstet. Wir sind froh, dass es nun endlich so weit ist. Wir hoffen, dass die Medien etwas auf den Zug aufspringen – das würde unserer Sportart, die ja immer noch zu den Randsportarten zählt, sehr guttun. Es wäre eine sehr gute Geschichte“, sagt Peter. Die Weinolds sind von Natur aus positiv eingestellt und investieren ehrenamtlich noch immer sehr viel Zeit und Liebe für ihre Sportart, auch wenn manche Probleme unübersehbar sind. „Es gibt immer weniger Menschen, die etwas machen wollen. Wenn das in den nächsten Jahren so weiter geht, wird es irgendwann einmal den Bach runter gehen. Wir haben in Tirol mit Oliver (Anm.: Salzburger) nun einen neuen Präsidenten bekommen. Wir hoffen, dass er neue und wichtige Akzente setzen kann“, berichten die Zwillingsbrüder, die über all die Jahre nie gegeneinander gekämpft haben, unisono. „Peter ist rechtes besser, ich links. Unser Credo war es immer, dass wir uns zusammen verteidigen wollen und nicht gegenseitig die Nase einschlagen“, schmunzelt Charly, der wie Peter Weltmeister im Karate und Kickboxen wurde.

Weitere Meldungen

Rollenrodeln als Sommer-Spektakel

Der Österreichische Rodelverband hat es geschafft, aus Naturbahnrodeln einen Ganzjahressport zu machen. Wie spektakulär Rollenrodeln ist, kann man bei den Sport Austria Finals wieder bewundern!

weiterlesen

Hundert Prozent für EM 13

Karate-Europameisterschaft Nummer 13 für Bettina Plank: am Montag flog die Olympia-Bronzemedaillengewinnerin gemeinsam mit dem Team von Karate Austria von Wien aus ins kroatische Zadar. Mittwoch startet der Wettkampf, Donnerstag ist die 32-jährige Heeressportlerin in der Kategorie bis 50 Kilogramm im Einsatz.

weiterlesen

EM-Finale für Topalovic

FIIINAAAALE, ooh, ooh! Lejla Topalovic stürmte bei der Europameisterschaft in Zadar (CRO) mit vier Siegen ins Finale der Klasse -61 kg, schlug dabei im Halbfinale die Weltranglistenerste Reem Khamis (GER) mit 2:1!

weiterlesen