29. MAI – 2. JUNI IN INNS­BRUCK/TIROL

Ein „Geheimtipp“ für Jung und Alt

Der Skibob, auch als Snowbike bekannt, ist ein hochentwickeltes, einspuriges Wintersportgerät. Anders als beim klassischen Skifahren, fährt man beim Skibob sitzend, wobei man zusätzlich Fußskier trägt. Ein Skibob besteht aus einem Rahmen mit Sitzbank, einem Lenker, Vorder- und Hinterski sowie zwei Fußskiern.

Bereits im 19. Jahrhundert unternahmen Erfinder in Amerika und Europa zahlreiche Versuche, Schneefahrzeuge zu entwickeln, die als Vorläufer des heutigen Skibobs angesehen werden können. Im Jahr 1892 sicherte sich der Amerikaner John C. Stevens aus Hartford ein US-Patent für einen „einspurigen gelenkten Schlitten“. Inspiriert von einem herkömmlichen Fahrrad, ersetzte er das Vorderrad durch eine Schlittenkufe und ließ das Hinterrad zwischen zwei Kufen laufen. Allerdings blieb dieses Gerät im Prototypstadium stecken, da es nicht in der Lage war, geschmeidig zu schwingen und zu gleiten. Im gleichen Jahr gab es auch Experimente, bei denen die Räder eines Fahrrads durch Skier ersetzt wurden, jedoch ohne Erfolg.

Beim „Tag des Sports“ konnte man Skibob selbst probieren, was speziell bei den Jüngsten gut ankam.

Geburtsstunde des Skibobs

Im Jahr 1900 entwickelte der Österreicher Toni Lenhardt den Monogleiter, einen frühen Vorläufer des Skibobs. Sein Erfolg war so bedeutend, dass ab 1910 in Bruck an der Mur Monogleiter-Wettbewerbe stattfanden. 1911 entstand in Grindelwald in der Schweiz das Velogemel. Dieses Gerät hatte Kufen anstelle von Skiern und kein Federungssystem, was es lediglich für steile Schneebahnen oder -rinnen mit langem Auslauf geeignet machte. Ein entscheidender Meilenstein in der Geschichte des Skibobs war das Jahr 1949, als Engelbert Brenter den Österreichischen Musterschutz für seinen Sitzski erhielt. Die Patentanmeldung folgte am 2. Oktober 1952. Der 10. März 1949 wird daher oft als die Geburtsstunde des modernen Skibobsports betrachtet.

Heutzutage dürfen in Wettkämpfen nur einspurige Skibobs verwendet werden, die bestimmte Spezifikationen erfüllen: Sie dürfen maximal 2,3 Meter lang sein und dürfen höchstens 23 Kilogramm wiegen. Auch die Fußskier müssen bestimmte Maße einhalten, mit einer maximalen Breite von 0,55 Metern.

Für Jung und Alt

Skibobfahren ist aber vor allem abseits des Wettkampfsports eine willkommene Alternative zum Skifahren oder Snowboarden, da es von Kindern und Senioren gleichermaßen ausgeübt werden kann. Bereits ab einem Alter von sechs Jahren dürfen Kinder an nationalen Rennen teilnehmen. Der derzeit älteste aktive Rennfahrer Österreichs kommt aus Vorarlberg und ist stolze 82 Jahre alt.

„Skibob fahren ist sehr leicht zu erlernen und auch sehr sicher“, sagt Roland Fritsch, Präsident des Österreichischen Skibobverbandes. „Du brauchst nur jemanden, der es dir richtig erklärt. Man kann die Leute dafür begeistern, wenn sie sehen, dass sie sehr sicher fast jeden Hang fahren können. In maximal zwei Tagen weißt du, wie das Ding funktioniert und in einer Woche kannst du jeden Hang in Österreich fahren.“ Der Skibob kann außerdem ähnlich wie Skier transportiert werden. Beim Schlepplift wird er zwischen den Beinen gehalten, wobei eine Hand den Lenker und die andere den Liftbügel umfasst. Bei Sesselliften wird der Skibob außen an die Sesselarmlehne gehängt.

Grundhaltung und Fahrtechnik

Die richtige Haltung auf dem Skibob ist entspannt, mit leicht gebeugtem Oberkörper und Armen. Die Innenseiten der Oberschenkel sollten stets Kontakt zur Sitzbank haben. Durch Gewichtsverlagerung werden Bewegungen und Richtungsänderungen kontrolliert. Beim Queren einer Piste werden Hüfte, Knie und Skibob zum Hang hingedrückt, während der Oberkörper gerade bleibt. Für Richtungsänderungen wird der Skibob kurz entlastet und durch Druck auf den Lenker in die gewünschte Richtung geneigt. „Du hast drei Auflagepunkte, die das Ganze stabil machen. Man sitzt wie beim Radfahren und hat zusätzlich die kleinen Fußskier. Der Vorteil ist, dass man mit dem Skibob auch fünf Stunden fahren kann. Beim Skifahren kommt irgendwann am Nachmittag der Einbruch“, so Fritsch.

Ob für gemütliche Freizeitaktivitäten oder ambitionierten Rennsport – der Skibob bietet jedenfalls eine spannende Alternative zu traditionellen Wintersportarten und ist dabei für nahezu jede Altersgruppe geeignet. Bei den Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien (29. Mai bis 2. Juni) in Innsbruck/Tirol gibt es Österreichs beste Athlet:innen auch im Sommer zu bewundern, werden doch im Rahmen des Multisport-Events erstmals die Staatsmeisterschaften ausgetragen. Schauplatz ist der legendäre Bergisel, den die Skibobler:innen bezwingen müssen.

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