Von Null auf Pro

Minigolf – das klingt nach Freizeitspaß, Kindergeburtstagen und entspannten Nachmittagen im Park. Doch wer schon mal versucht hat, mit möglichst wenigen Schlägen den Ball ins Loch zu bugsieren, weiß: Ganz so einfach ist das nicht. Die Miniaturversion des Golfsports hat ihre eigenen Tücken – und ihre eigenen Profis. Einer von ihnen ist Christian Gobetz, Präsident des Österreichischen Minigolf-Sportverbands (ÖMGV), mehrfacher Staatsmeister und WM-Bronzemedaillengewinner.

Der Steirer prägt seinen Sport in Österreich in vielen verschiedenen Funktionen wie kaum ein anderer und weiß, worauf es ankommt, um den Ball sicher ins Ziel zu bringen – und räumt gleichzeitig mit ein paar Irrtümern sowie Mythen auf: „Viele glauben, es reicht, einfach draufzuhauen. Aber Minigolf ist eine Sportart, die viel mehr mit Technik, Gefühl und Strategie zu tun hat.“ Damit das nächste Match nicht in einem frustrierenden Ball-Chaos endet, hat Gobetz fünf unschlagbare Tipps parat.

  1. Die richtige Position: Wie du sicher stehst
    Der erste Schritt zu einem präzisen Schlag beginnt mit der Körperhaltung. „Stell dich parallel zur Schlagrichtung“, rät Gobetz. Der Schläger gehört mittig vor den Körper. „Wenn du zwischen deinen Füßen und dem Schläger ein gleichschenkeliges Dreieck zeichnen könntest, stehst du perfekt.“ Ein stabiler Stand sorgt dafür, dass der Ball exakt die geplante Richtung einschlägt – und nicht irgendwo im Nirgendwo landet.
  2. Das perfekte Pendel: Keine Kraft, nur Gefühl
    Viele Anfänger machen den Fehler, aus dem Handgelenk zu schlagen. „Das führt zu unkontrollierten Bällen“, erklärt Gobetz. Der Trick: „Die Arme bewegen sich wie ein Pendel – ruhig, gleichmäßig, ohne ruckartige Bewegungen.“ Wer das beherrscht, trifft den Ball sauber und vermeidet unnötige Umwege.
  3. Nimm dir Zeit – Minigolf ist kein Sprint
    Gerade auf einer vollen Anlage ist die Versuchung groß, schnell zu spielen, um die nachfolgenden Spieler:innen nicht aufzuhalten. Doch das ist ein Fehler: „Minigolf ist ein Präzisionssport. Schau dir jedes Loch genau an, lies die Bahn und überlege dir eine Strategie, bevor du schlägst“, rät der Experte. „Wer einfach blind draufhaut, wird am Ende mit vielen Extraversuchen bestraft.“
  4. Das richtige Equipment – mehr als nur Schläger und Ball
    Klar, auf normalen Bahnen gibt es Standard-Schläger und einen einzigen Ball. Doch wer ambitionierter spielen möchte, sollte über eine eigene Ausrüstung nachdenken. „Ein Schläger mit Gummi auf der Schlagfläche und eine Auswahl an unterschiedlich harten Bällen machen einen riesigen Unterschied“, so Gobetz. Je nach Bahn kann ein härterer oder weicherer Ball entscheidend sein.
  5. Die Witterung – unterschätzter Einfluss auf den Ball
    Minigolfbälle sind kleine Sensibelchen. Ihre Eigenschaften verändern sich mit der Temperatur – und das sollte man wissen! „Ideal sind 20 bis 22 Grad. Ist es kälter, wird der Ball härter und springt mehr. Ist es wärmer, wird er weicher und langsamer.“ Gobetz’ Profi-Tipp: „Nimm einen Kühlakku mit oder wärme den Ball mit einer Sportsocke durch Reibung. Deine Mitspieler werden staunen, wenn du auf diese Details achtest!“

Minigolf ist weit mehr als ein Zeitvertreib – mit der richtigen Technik, Geduld und einem Hauch Taktik kann jeder Spieler seine Leistung deutlich verbessern. Wer Gobetz’ Tipps beherzigt, wird bald nicht nur weniger Schläge brauchen, sondern auch viel mehr Spaß auf der Bahn haben. Also: Schläger in die Hand, Strategie im Kopf – und dann mit Schwung zum Hole-in-One!

Lust bekommen? Im Rahmen der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien wird der ÖMGV am Landestheater-Vorplatz erneut seinen Mixed-Bewerb austragen, der in den letzten Jahren nicht nur für viel Spannung, sondern auch für viel Unterhaltung, zahlreiche Emotionen inklusive, gesorgt hat. Dabei kannst du den Profis selbst über die Schultern schauen und dir wertvolle Tipps und Tricks holen.

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