Badminton der Extraklasse in Graz

Die Austrian Open sind das Aushängeschild des österreichischen Badmintons. Eine besondere Gelegenheit für die Sportart, heimische Athlet:innen und Vereine.

Am 20. Mai rollten Freiwillige im Grazer Sportpark sechs grüne Matten aus. Ein kleines Team klebte die in Hälften geteilten Courts sorgfältig zusammen. Einen Tag später folgten graue Teppichböden, die den Rest der Hallenfläche abdecken. 112 Werbebanner umranden die Spielfelder. Alle Handgriffe sind eingespielt.

Bereits zum fünften Mal veranstaltet der Steirische Badmintonverband zusammen mit den Grazer Vereinen BC Smash und ATSE die Austrian Open im Raiffeisen Sportpark. Vier Turniertage locken rund 300 Athlet:innen aus mehr als 45 Nationen in die Steirische Landeshauptstadt. Doch was steckt hinter dem Event? Und warum wird ein solcher Aufwand bestrieben?

Alexander Almer ist Leiter des Organisationskomitees. Das neunköpfige Team arbeitet knapp ein Jahr am reibungslosen Ablauf. Almer erklärt: „Einige Wochen nach dem Turnier beginnt schon wieder die Vorbereitung auf das nächste Jahr.“ Der vormalige Vizepräsident im ÖBV ergänzt: „Weit mehr als tausend Stunden ehrenamtlicher Arbeit fließen jährlich in die Austrian Open.“

Von der Hauptstadt in die Landeshauptstadt

Blicken wir einige Jahre zurück: 2020 waren die Austrian Open noch in der Wiener Stadthalle B. ÖBV-Generalsekretärin Tina Riedl erinnert sich an das Traditionsturnier: „Die Zuschauerränge waren immer voll. Einmal war sogar ein Übertragungswagen aus Schweden in Wien. Wir haben live ins asiatische Fernsehen übertragen.“

Vor fünf Jahren fanden die Austrian Open letztmals in Wien statt. „Am Ende scheiterte es an helfenden Händen“, erklärt die damalige Turnierdirektorin. In der Steiermark scheint es zu funktionieren. Riedl erkennt einen großen Vorteil am steirischen System: „Die helfenden Vereine spüren, dass sie von der Ausrichtung profitieren.“ Warum?

Gemeinschaft im Steirerherz

184 Kilometer sind die Austrian Open im Jahr 2021 von der Wiener Stadthalle in den Grazer Sportpark gesiedelt. Der Steirische Badmintonverband beherbergt 15 Vereine – und zwei große Projekte: Die Austrian Open und das Nachwuchsleistungszentrum.

Das Leistungszentrum hat lange Tradition und zählt zu den besten Stützpunkten Österreichs. Damit gibt es eine gemeinsame Basis, die Vereine zusammenarbeiten lässt. Von dieser Basis profitieren wiederum die Vereine, etwa durch Top-Trainer.

Indirekt kommt die ehrenamtliche Arbeit des Turniers den heimischen Vereinen sowie Spieler:innen zugute. Rund 70 Volunteers und 45 technische Offizielle (Schiedsrichter und Linienrichter) ermöglichen also mehr als nur ein Badmintonevent. Es ist eine Investition in die Zukunft.

Heimvorteil

Für Österreichs Badmintontalente und -profis sind die Austrian Open ein seltener Heimvorteil. Es ist die einzige Möglichkeit „zuhause“ Weltranglistenpunkte zu sammeln. Ein Heimturnier ist bekanntlich etwas Besonderes. Das bestätigt der Viertelfinalist aus 2024, Luka Wraber: „Der Einzug ins Viertelfinale war sehr emotional für mich. Ich habe den Heimvorteil richtig gespürt.“

Neben Punkten für die Weltrangliste geht es von 22. bis 25. Mai um 4.830 Euro Preisgeld. Damit zählt das Turnier zur Kategorie International Series. Über 500 Athlet:innen aus 48 Nationen haben bei den Austrian Open genannt. Die Anmeldungen liegen damit deutlich über dem Teilnehmerlimit. Letztlich dürfen, aufgrund der im Vorfeld festgelegten Turnierraster, nur rund 300 Spieler:innen antreten.

Medien und ORF

Das Turnier erfreut sich auch medialer Beliebtheit. Drei Stunden Liveübertragung auf ORF Sport+, dazu redaktionelle Beiträge in Print- und Onlinemedien: Während der Austrian Open erreicht Badminton mediale Präsenz, die der Sportart im restlichen Jahr meist verwehrt bleibt. Umso wichtiger ist das Event für den Verband, erklärt Riedl: „Die Austrian Open strahlen in die Öffentlichkeit. Für unsere Sportart ist dieses Event ein Aushängeschild.“

Es ist ein Schaufenster, das kurz offensteht – und dann wieder verschwindet. „Wir haben in den letzten Jahren erreicht, dass die mediale Präsenz immer mehr wird“, sagt Almer. Doch kommen deshalb auch mehr Zuschauer in die Halle?

Wenig Geld und genügend freie Plätze

Bei der Organisation stehen die Veranstalter jährlich vor neuen Hürden. In den ersten Jahren stand vor allem der reibungslose Ablauf der Matches im Mittelpunkt. Mittlerweile rückt zunehmend das gesamte Eventerlebnis in den Fokus. Mit Side-Events und Gewinnspielen versuchen die Ausrichter, ein breites Publikum anzusprechen. „Die Zuschauerzahlen steigen“, berichtet Almer. Zahlreiche Vereine bringen ihren Nachwuchs in die Halle, um Spitzensport hautnah zu erleben. Der Eintritt ist frei.

Trotzdem bleiben viele Plätze leer. Der Raiffeisen Sportpark bietet Raum für bis zu 3.000 Fans. Ein ehrgeiziges Ziel für eine Sportart, die in Österreich eher im Schatten steht. „Alle Plätze zu füllen, ist natürlich schwierig“, sagt Almer. Sichtbarkeit, Aufmerksamkeit und Interesse wachsen – aber langsam.

Herausforderungen gibt es auch hinter den Kulissen genügend. Etwa die Suche nach freiwilligen Helfer:innen sei „immer ein großes Thema“, sagt Almer. Hinzu kommen wirtschaftliche Unsicherheiten. Sponsoren springen ab, Budgets schrumpfen. „Die Finanzierung ist genauso herausfordernd wie die Logistik“, fasst Almer zusammen.

Und dennoch: Auch 2025 wird in Graz wieder Weltklasse-Badminton gespielt. Für vier Tage verwandelt sich der Sportpark in ein Badmintoncenter – getragen von Ehrenamt, Zusammenhalt und der Liebe zum Badmintonsport.

>>> Alle Infos zu den Austrian Open <<<

Text: Gustav Andree

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