Bei den Bahrain Para-Badminton International 2025, die vom 13. bis 18. Mai in Manama (Bahrain) ausgetragen wurden, überzeugten Österreichs Para-Badminton-Athlet:nnen mit starken Leistungen. Für den Österreichischen Badminton Verband (ÖBV) nahmen Henriett Koosz (Klasse WH1) und die beiden Grazer Daniel Kontsch (Klasse WH2) und Johann Färrer (Klasse WH1) teil. Die drei Österreicher:innen trafen aufgrund kuriosem Turnierreglement sogar aufeinander.
Unübliche Klassen-Zusammenlegung
Im Damen-Einzelbewerb wurden unüblicherweise die beiden Rollstuhlklassen WH1 (eingeschränkte Rumpfstabilität) und WH2 (normale Rumpfstabilität) zusammengelegt – ein Format, das nur bei wenigen Turnieren zur Anwendung kommt. Für WH1-Spielerinnen wie Henriett Koosz bedeutete das einen klaren Nachteil gegenüber der physisch besser gestellten Konkurrenz. Koosz überzeugt dennoch in vollen Zügen.
Mit einem sensationellen Zwei-Satz-Sieg gegen die an Nummer 2 gesetzte Inderin Alphia James (Nummer 6 der WH2-Weltrangliste) qualifizierte sie sich als Gruppenzweite für das Semifinale. Dort unterlag sie der Türkin Emine Seckin (Nummer 2 der WH2-Weltrangliste) in zwei Sätzen – die mit einer normalen Rumpfstabilität einen wesentlichen Vorteil hatte.
Kurioses ÖBV-Duell im Doppel
Im Doppelbewerb wurden – wie international üblich – die Rollstuhlklassen WH1 und WH2 zusammengeführt. Eine zweite kuriose Konstellation ergab sich, da in Bahrain auch Damen- und Herrendoppel in einem gemeinsamen Bewerb spielten.
Koosz trat gemeinsam mit der Deutschen Annika Schröder an und traf in der Vorrunde auf ihre ÖBV-Kollegen Kontsch und Färrer. In einem überraschend klaren Match setzten sich die beiden Damen in zwei Sätzen gegen ihre Teamkollegen durch. Nach einer weiteren Niederlage sowie einem kampflosen Sieg (w.o.) gegen ein Paar aus Bahrain erreichten Koosz/Schröder das Viertelfinale, wo sie sich einer starken Herren-Paarung aus den Vereinigten Arabischen Emiraten geschlagen geben mussten.
Grazer Duo auf gutem Weg
Für Färrer gab es im WH1-Herren-Einzelbewerb einen Achtungserfolg mit einem Zwei-Satz-Sieg gegen einen Spieler aus Norwegen. Gemeinsam mit Kontsch, der ebenfalls wertvolle internationale Erfahrung sammelte, ist das Grazer Duo erst seit Ende 2023 auf der Para-Badminton-Bühne aktiv. Zum Vergleich: Koosz vertritt Österreich seit 2016 bei internationalen Para-Badminton-Turnieren und zählt zu den erfahrensten Spielerinnen Europas.
Für die drei ÖBV-Athlet:innen geht es bereits im Juni weiter: Vom 10. bis 15. Juni stehen die Thailand ParaBadminton International auf dem Programm, am 21. Juni die Österreichischen Para-Badminton-Staatsmeisterschaften im Rahmen der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien. Dort wird Koosz ebenfalls gegen die Herren spielen, da die ÖSTM als offene Klasse ausgetragen wird.