29. MAI – 2. JUNI IN INNS­BRUCK/TIROL

Synchronität und Präzision auf höchstem Niveau

Formationstanzen unterscheidet sich von Paar- und Solotanz durch das gemeinschaftliche, koordinierte Tanzen von mehr als zwei Personen. Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Formationen: Einzeltänzer-Formationen und Paartänzer-Formationen. Ersteres findet sich häufig im Jazz-Modern-Dance, Gardetanz, Hip-Hop, Showdance und Stepptanz. Paartänzer-Formationen hingegen fokussieren sich entweder auf einen speziellen Tanz oder auf eine Serie von Tänzen ähnlicher Art.

„Grundsätzlich wird – wie der Name schon sagt – in einer Formation getanzt. Also acht Paare tanzen gemeinsam eine Kür, die fünf Latein- oder Standard-Tänze enthalten muss. Formationstanz wird ja entweder mit lateinamerikanischen oder Standard-Tänzen durchgeführt. Die acht Paare müssen auf der Tanzfläche Formationen bzw. Bilder erzeugen, was für die Zuschauer:innen immer ein Highlight ist, weil es natürlich immer sehr publikumswirksam gestaltet wird“, erklärt Stefan Herzog, Trainer vom aktuellen Vizeweltmeister HSV-Zwölfaxing.

Die Musik für Standard- und Latein-Formationen darf maximal sechs Minuten dauern und gliedert sich in Einmarsch, Hauptteil und Ausmarsch, wobei nur der Hauptteil bewertet wird. Dieser muss zwischen drei und viereinhalb Minuten lang sein. Ein- und Ausmarsch dürfen zusammen nicht länger als anderthalb Minuten dauern und dienen dazu, das Publikum auf das Thema einzustimmen. Die einzelnen Teile werden oft durch einen Gongschlag voneinander getrennt.

Die Musik ist meist ein Arrangement bekannter Musikstücke, die für den jeweiligen Tanz angepasst werden. Jede Formation hat ein Thema, wie den Namen einer Musikgruppe oder Themen wie „Gipsy“, „Swing“ oder „Cuba“. Der Choreograf hat bei der Musikauswahl weitgehende Freiheit, solange die Musik zur Charakteristik der Tänze passt.

Choreografie und Bildentwicklung

Die Formationstanz-Choreografie stellt durch wechselnde Tanzpositionen sogenannte Bilder dar. Die Wertungsrichter sehen Rauten, Diamanten, Linien, Kreise und Diagonalen. Die Bildentwicklung ist ein großer Teil der choreografischen Arbeit, da die Wirkung der Schritte und Posen stark von den dargestellten Bildern abhängt. Alle Teile der Choreografie müssen harmonisch aufeinander abgestimmt sein.

Neben den üblichen Tanzfiguren gibt es spezielle Figuren, die nur in Formationsdarbietungen vorkommen. Bei Lateinformationen sind dies z. B. das Roundabout, Pirouetten, Lankenaus und die sogenannte Velberter Rose. Herrensoli sind besonders beliebt, da die Synchronität der Tänzer durch ihre dunkle Kleidung auf dem hellen Parkett leicht zu erkennen ist. Hebefiguren sind im Ein- und Ausmarsch erlaubt.

Wettbewerbsstruktur in Österreich

Die Leistungen der Mannschaften werden durch ein Punktesystem bewertet, das vier gleichwertige Bereiche umfasst: Musik, tänzerische Leistung, Ausführung der Choreografie und Durchgängigkeit der Charakteristik. Die Tänzer müssen dem Rhythmus der Musik folgen, auf einem ähnlichen Niveau tanzen und die Fläche vollständig nutzen. In der Vorrunde werden die Wertungen verdeckt gegeben, die finalen Platzierungen erfolgen durch offene Bewertungen und das Majoritätssystem.

Seit 2009 gibt es in Österreich ein Ligasystem mit 1. und 2. Bundesliga. Die Hobbyliga ersetzt die früheren Breitensportturniere. Die besten Teams der 2. Bundesliga steigen in die 1. Bundesliga auf. Aktuell sind mehrere Vereine in den Ligen vertreten, darunter TSC Schwarz Gold, HSV Zwölfaxing und TSK Wienerwald Mödling. Jährlich finden auch Staatsmeisterschaften statt, bei denen die besten Teams der Bundesliga die Möglichkeit haben, an internationalen Meisterschaften teilzunehmen. In diesem Jahr bekommen Tanzsport-Begeisterte Österreichs Top-Mannschaften im Rahmen der Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien (29.5.-2.6.) zu sehen.

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