29. MAI – 2. JUNI IN INNS­BRUCK/TIROL
Olsacher beim Badminton

Olsacher: „Im Racketlon ist jeder Punkt von Bedeutung“

Racketlon-Staatsmeisterin im Einzel, Doppel & Mixed – Irina Olsacher hat bei den Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien im Vorjahr (fast) alles gewonnen, was es zu gewinnen gab.

Nach dem Umzug der größten heimischen Multisportveranstaltung nach Innsbruck wird die 27-jährige Osttirolerin aus Nußdorf-Debant, die als Amateursportlerin einem regulären Vollzeitjob als Angestellte nachgeht, nun alles daransetzen, ihre Titel in ihrem Heimatbundesland zu verteidigen. Einen notwendigen operativen Eingriff hat das Badminton- und Racketlon-Ass Anfang des Jahres gut weggesteckt und blickt den Finals voller Tatendrang entgegen. 

Squash ist neben Olsachers Paradedisziplin Badminton, Tischtennis und Tennis Teildisziplin des Racketlon.

Sport Austria: Irina, nimm uns noch einmal mit ins Jahr 2023. Wie präsent sind die Erinnerungen an die Siege des Vorjahres bei dir noch?

Olsacher: Ich denke immer gerne an die Finals zurück. 2022 war ich schon im Doppel erfolgreich, im Vorjahr wurde ich dann auch als Favoritin für den Einzel-Bewerb gehandelt. Ich bin der Erwartungshaltung mit einer starken Leistung gerecht geworden. Der Einzel-Titel ist vielleicht sogar noch prestigeträchtiger und hat jedenfalls eine besondere Bedeutung für mich.

Aber auch im Doppel mit Bettina Bugl und im Mixed mit deinem Spiel- und Lebenspartner Emanuel Schöpf hat es im Vorjahr in Graz mit dem Titel geklappt.

Olsacher: Bettina und ich bringen beide völlig unterschiedliche Stärken mit, sodass wir uns perfekt ergänzen und uns gegenseitig mitziehen können – vor allem in den Sportarten, wo die jeweils andere ihre Schwächen hat. Das Mixed mit Emanuel und mir ist natürlich eine besondere Konstellation, die wir beide aber als positiv empfinden. Es ist ein Vorteil, zu wissen, wie der andere auf und neben dem Court tickt. Generell ist die Chemie im Doppel besonders wichtig, weil im Racketlon jeder Punkt zählt und Schwächephasen gemeinsam schnell überwundern werden sollten. 

Lediglich im Finale des Team-Bewerbes habt ihr euch zuletzt im Finale geschlagen geben müssen, wie sieht es mit einer Revanche in diesem Jahr in Innsbruck aus?

Olsacher: Ich bin auf jeden Fall in jedem Bewerb am Start, also auch wieder mit dem SV Nussdorf-Debant. Der Titel dürfte aber außer Reichweite sein. Die Sportunion Rackathletes Austria rund um Präsident Marcel Weigl wird wohl wieder sehr breit aufgestellt sein und ist für mich Top-Favorit.

Dennoch scheint es, als hättest du beim Racketlon und bei den Sport Austria Finals vor allem eines: Spaß?

Olsacher: Genau. Für mich steht der Spaß am Racketlon absolut im Vordergrund. Die Sportart ist abwechslungsreich, ich fühle mich in der Community sehr wohl. Wenn es dann einmal im Jahr ein verlängertes Wochenende gibt, an dem alle zusammenkommen, dann möchte ich überall dabei sein und jede Chance auf tolle Spiele nutzen. Außerdem zeigt sich bei den Sport Austria Finals immer eindrucksvoll, wie sehr sich die jüngeren Spieler:innen weiterentwickelt haben.

Im Mixed funktioniert das Zusammenspiel mit Lebensgefährte Emanuel Schöpf perfekt.

Apropos Jugend: Wie schwer ist es Jugendliche für den „Schlägermehrkampf“ zu begeistern.

Olsacher: Natürlich sehr schwer, denn meistens suchen Kinder sich einen Sport aus, auf den sie sich spezialisieren. Das ist häufig Tennis. Meistens kommen die Kinder dann erst als Jugendliche oder junge Erwachsene mit dem Racketlon in Berührung. Je früher man zu den anderen Schlägern greift, desto leichter tut man sich, die unterschiedlichen Sportarten zu meistern.

So war es auch bei dir, oder?

Olsacher: Ich habe mit Badminton angefangen und habe erst mit 19 Jahren zum ersten Mal an einem Racketlon-Turnier teilgenommen. Das ist schon sehr spät. Gerade im Tennis hatte ich viel Aufholbedarf, weil die meisten meiner Gegner:innen natürlich ursprünglich aus dieser Sportart kommen. Ich habe zuletzt – wie auch im Tischtennis – einen Sprung nach vorne gemacht, verfolge aber nach wie vor die Taktik, das Spiel möglichst vor dem abschließenden Tennis für mich zu entscheiden.

Was macht die Faszination Racketlon für dich aus?

Olsacher: Einerseits sind es wie bereits erwähnt die Vielseitigkeit der Sportart und die Atmosphäre innerhalb der Community. Zusätzlich macht die mentale Komponente für mich den Reiz am Racketlon aus. In welcher anderen Sportart ist wirklich jeder einzelne Punkt von so großer Bedeutung? Im Tennis kannst du vielleicht einmal ein Game ‚laufen lassen‘, das geht im Racketlon nicht.

Was war für dich die größte Umstellung von Badminton auf Racketlon?

Olsacher: Badminton ist die einzige der vier Sportarten, bei der der Ball nicht am Boden aufkommt – und die somit ohne Schnitt gespielt wird. Top-Spin und Back-Spin? Das gibt es in „meiner“ Sportart einfach nicht. Als Badminton-Spielerin habe ich aber die Court-Fitness ins Racketlon transferieren können. Ich bin wendig und schnell, das ist auch eine meiner Stärken.

Im Tischtennis hat Olsacher zuletzt einen großen Sprung nach vorne gemacht.

Kommen wir noch einmal zurück auf die Finals, die ja in diesem Jahr in dein Heimatbundesland übersiedeln. Jetzt liegt Nussdorf-Debant nicht gerade in der Nähe der Landeshauptstadt. Gilt der „Heimvorteil“ trotzdem?

Olsacher: Egal, wo in Tirol die Staatsmeisterschaften stattfinden, ich empfinde auf jeden Fall einen Heimvorteil, auch wenn Nußdorf etwa gleich weit von Graz entfernt liegt, wie von Innsbruck. Es könnte sein, dass einige Freunde aus der Schulzeit, die nach ihrem Studium in Innsbruck geblieben sind, vorbeikommen. Das wäre ein zusätzlicher Ansporn.

Wie nimmst du als Sportlerin die Sport Austria Finals wahr?

Olsacher: Die Sport Austria Finals sind perfekt für kleinere Verbände, die sonst unter dem Jahr weniger mediale Berichterstattung erfahren und von dem Zusammenschluss ‚unter einem Dach‘ profitieren. Ich hoffe, dass Racketlon noch sehr lange Teil der Finals bleibt.

Danke und viel Erfolg in Innsbruck!

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