29. MAI – 2. JUNI IN INNS­BRUCK/TIROL

Karate-Werte als wichtige Grundlage

Helene Ely ist eine Karate-Spätstarterin, aber sie hat ihre Passion gefunden. Mittlerweile ist sie 57 Jahre alt, seit Juni 2022 Generalsekretärin von Karate Austria und hat noch viel vor. Aber alles der Reihe nach. Mit 28 kam Ely, die bereits 6. Dans (Schwarze Gürtel) erreichen konnte, erstmals mit dem Sport in Berührung und hat dann mit ihrem 4-jährigen Sohn angefangen, ist dann im wahrsten Sinn des Wortes hängengeblieben. Irgendwann hat sie ihre Gürtelsammlung konsequent erweitert, in New York (Long Island) zu unterrichten begonnen und in einem großen Jugendzentrum eine Karate-Schule aufgebaut. Das sollte knapp 25 Jahre ihr Lebensmittelpunkt sein.

„Ich war 33 Jahre in Amerika und bin 2022 wieder nach Österreich zurückgekommen. Zuerst wollte ich einen Verein gründen, dann habe ich die ausgeschriebene Stelle gesehen. Und siehe da, es hat geklappt. Eines hat sich mein ganzes Leben durchgezogen: alle guten Dinge sind immer im Zusammenhang mit Karate passiert. Das ist ein schönes Gefühl“, berichtet Ely, die aus dem traditionellen Karate kommt und auf die Werte Respekt, Wertschätzung und positive Energie sehr viel Wert legt.

Klarer Plan für die Zukunft

Der Stress ist hoch und der Terminkalender voll, aber welche Dinge stehen den in den nächsten Wochen auf der Generalsekretärin-Agenda? „Aktuell haben wir echt viele Themen um die Ohren. Wir bereiten unsere Generalversammlung vor und sind voll im Sport Austria Finals-Modus. Wenn diese Phase vorbei ist, möchte ich mich mehr dem Thema Karate-Selbstverteidigung für Frauen widmen und unser Behindertenprogramm ausbauen. Wir haben da eine zusätzliche Person dazu geholt. Das ist mir ein großes Anliege. Ich hoffe, dass wir da 2024 noch einen ordentlichen Fortschritt machen können“, so Ely, die Karate in Österreich auf einem sehr guten Weg sieht. Der Grundstock ist da, der Nachwuchs entwickelt sich prächtig und wird in den nächsten Jahren noch weiter forciert. „Es passieren so viele gute Dinge. Vom traditionellen Karate bis zum Spitzensport. Wir müssen nur dranbleiben, in den Schulen weiterhin Akzente setzen. Ich habe bislang schon sehr viel gesehen, aber in keinem Staat gibt es so viele und gezielte Fördermöglichkeiten wie in Österreich. Das hilft uns in allen Belangen und gehört auch einmal gesagt!“

Warten als täglicher Begleiter

Nach der Olympia-Bronzemedaille von Bettina Plank bei den Olympischen Spielen in Tokio ist Karate Austria wieder im Alltag angekommen. Die Anstrengungen und die Hoffnungen, wieder ins Olympische Programm aufgenommen zu werden sind täglicher Begleiter. „Es ist ein schwieriges Thema. Uns sind die Hände gebunden, aber wir hoffen weiter. Woran es genau scheitert, wissen wir auch nicht genau. Fakt ist, dass es viele neue Trendsportarten gibt, die viel Publikum anziehen. Schade, es war für uns ein großartiges Ereignis – Spannung und Nervenkitzel inklusive“, verrät die Karate-Austria-Generalsekretärin. Auch wenn Karate aktuell in der olympischen Warteschlange hängt, blickt Ely in Österreich mit viel Optimismus in die Zukunft: „Für mich ist Karate ein Teamsport, da gibt es viele Möglichkeiten und die Kinder können an ihren Aufgaben wachsen. Karate ist für alle, da ist keiner ausgeschlossen.“

Mittlerweile gibt es in Österreich eine gute Breite, woraus sich der Spitzensport kontinuierlich entwickelt. Es gibt immer mehr Trainer, die sich bei Camps und Trainingslehrgängen engagieren und somit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung beitragen. Auch wenn ein Kampfsport viele Eltern im ersten Schritt abschreckt, streicht Ely die Vorzüge heraus: „Für das Gefühl und die Körperbeherrschung ist Karate einfach super. Das Training ist auf verschiedene Formen aufgebaut. Sie lernen die Basics spielerisch, bekommen dadurch ein sehr gutes Bewegungsgefühl und können dabei sehr gut entspannen. Das stärkt das Selbstbewusstsein. Wichtig ist, dass man sich mit ihnen immer Teilziele setzt – es ist einfach schön, wenn man sie dabei begleiten kann.“

Jubiläums-Generalprobe in Innsbruck

„Im letzten Jahr war ich in Graz das erste Mal bei den Finals dabei. Ich habe damals nicht gewusst, was mich erwartet. Das Multisport-Event war großartig, auch wenn wir zu diesem Zeitpunkt im Verband noch nicht so gut organisiert waren. Wir hätten uns mehr Teilnehmende und Besuchende erhofft. Der Termin war für uns nicht gut, weil es parallel einige nationale und internationale Turniere sowie Trainingscamps gegeben hat. Für heuer haben wir vorgebaut und erwarten uns in Innsbruck sehr viel. Die Vorfreude ist sehr groß und wir hoffen, dass wir gut Werbung für unseren Sport machen können“, verrät Ely, die in der entscheidenden Vorbereitungsphase auch auf den Tiroler Landesverband zählen kann.

Die „Woche der Entscheidungen“ will der Österreichische Karateverband in Innsbruck neben dem wichtigen sportlichen Aspekt auch für die umfangreiche Erstellung von Social-Media-Content nutzen. Es ist ein essentieller Testlauf für das bevorstehende Jubiläum im nächsten Jahr. 2025 feiert Karate Austria sein 60-jähriges Bestehen – ein weiterer wichtiger Meilenstein!

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