29. MAI – 2. JUNI IN INNS­BRUCK/TIROL

Bär: „Zuerst gehen, dann schwimmen lernen!“

Der Österreichische Schwimmverband (OSV) und die Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien gehen schon länger gemeinsame Wege – seit der Premiere im Jahr 2021 ist Wasserball nicht mehr aus dem Programm der größten Meister:innen-Party des Landes wegzudenken. Aber nicht alles bleibt gleich – der OSV hat in den letzten Jahren an vielen Stellschrauben gedreht, um den sportlichen Erfolg der Zukunft sicherzustellen. Wir haben OSV-Sportdirektor Walter Bär zum Interview getroffen, um über die jüngsten Entwicklungen im Verband zu sprechen.

Walter, der Österreichische Schwimmverband war mit seinen unterschiedlichen Sparten jedes Jahr im Finals-Programm zu finden. Warum ist die Multisportveranstaltung für euch so wichtig?

Walter Bär: Weil sich bei den Sport Austria Finals auch kleinere Sportarten und Sparten präsentieren können. Eine Bühne wie diese ist nicht alltäglich – die nutzen wir natürlich gerne. Und wir waren schon mit all unseren Sparten Teil der Veranstaltung – letztes Jahr hatten wir im Rahmen der Mannschaftsmeisterschaften zum ersten Mal Schwimmen dabei. Im Olympia-Jahr ist das Programm aber straffer. Zum Glück ist Innsbruck eine super Location für Wasserball!

Du sprichst Innsbruck an – dieses Jahr ziehen die Sport Austria Finals powered by Österreichische Lotterien erstmals um. Damit wird der nächste Schritt gemacht, um Randsportarten in und für ganz Österreich zu präsentieren. Wie bewertest du den Finals-Umzug?

Bär: Ich glaube ein Multisportevent wie dieses, ist eine Bereicherung für jede Stadt. Die Bereitschaft die Finals zu hosten, unterstreicht auch welchen Stellenwert der Sport im Land Tirol und der Stadt Innsbruck hat. Dort ist man gut für eine solche Veranstaltung gerüstet – ich würde mir trotzdem eine Schwimmhalle wünschen. Tirol ist zwar wunderschön, aber die Abhängigkeit vom Wetter ist für unsere Sportarten nicht unbedingt optimal.

Du sprichst es an: Das Tiroler Tivoli-Bad wird zum ersten Mal Outdoor-Schauplatz für die Entscheidungen im Wasserball Cup. Was dürfen sich die Fans dort erwarten?

Bär: Wasserball ist eine tolle, vor allem eine körperbetonte Sportart. In Österreich haben wir in puncto Infrastruktur noch aufholbedarf – die Teamsportart Wasserball braucht viel Platz – dafür sind wir leistungstechnisch sehr gut aufgestellt. Unsere Wasserballer:innen sind auf dem Vormarsch und werden den Fans bei den Sport Austria Finals eine gute Show liefern.

Warum ist es so wichtig, diese infrastrukturellen Lücken zu schließen?

Bär: Dabei geht es primär nicht um den Leistungssport. Schwimmenlernen ist überlebenswichtig – und die Infrastruktur ist der Schlüssel zum Erfolg. In Österreich gibt es geografisch gesehen leider viele blinde Flecken, wo die Menschen in unmittelbarer Nähe zum Wohnort keine Möglichkeit zum Schwimmen haben. In einer perfekten Welt wäre das anders.

Stichwort Schwimmenlernen: European Aquatics hat mit der Learn to swim-Initiative ein flächendeckendes Projekt zum Schwimmenlernen ins Leben gerufen. Diese wird vom OSV vollumfassend mitgetragen und unterstützt. Warum ist dieses Projekt so wichtig?

Bär: Wenn jemand in Österreich schwimmen lernen möchte, muss der Österreichische Schwimmverband die erste Anlaufstelle für dieses Vorhaben sein. Genau dort setzen wir mit Learn to swim an: Kinder sollen schwimmen gleich nach dem Gehen lernen – so wie es früher beim Skifahren war. Wenn jährlich 20.000 Kinder und Jugendliche Teil der Initiative sind, und schlussendlich nur 20 davon im Schwimmsport bleiben ist das ein voller Erfolg. Es geht nicht um den Leistungssport, sondern um die lebenserhaltenden Maßnahmen.

Zurück zum Spitzensport: Auch abseits vom Wasserball Cup bei den Sport Austria Finals tut sich einiges im Verband. Mit den Olympischen Spielen PARIS 2024 steht das Saisonhighlight schlechthin am Programm. Gib uns einen kurzen Ausblick auf den Sport-Sommer aus OSV-Sicht.

Bär: Es wird ein intensiver Wassersport-Sommer – mit den Olympischen Spielen als Höhepunkt. Momentan sind zehn Athlet:innen qualifiziert. In zwei Wochen steht noch die Europameisterschaft in Belgrad an, wo wir mit vier Sparten vertreten sind. Wir sind breit aufgestellt und haben sowohl bei der Europameisterschaft als auch in Paris realistische Medaillenchancen. In der Vergangenheit waren österreichische Medaillen immer eine Überraschung, heute reden wir bei Medaillenentscheidungen immer ein Wörtchen mit.

Generell kann man sagen, dass sich die OSV-Athlet:innen seit Jahren kontinuierlich der Weltspitze nähern – oder dort längst angekommen sind. Wie erklärst du dir den anhaltenden Aufwärtstrend im OSV?

Bär: Es wird gut gearbeitet – und zwar in den Sparten, den Vereinen und individuell. Wir haben in den letzten Jahren ein großes, kompetentes Team aufgebaut. Jetzt ernten wir die Früchte der harten Arbeit.

Auch die Jugendarbeit kommt im OSV nicht zu kurz. In diesem Jahr steht mit den European Aquatics Junior Open Water Swimming Championships sogar ein sportliches Highlight im eigenen Land an. Wie groß ist die Vorfreude?

Bär: Wir sind für den ursprünglichen Veranstalter Israel eingesprungen, weil eine Austragung dort aufgrund der aktuellen Situation unmöglich war. Ich bin davon überzeugt, dass es ein großartiges Event wird – dass viele Kinder und Jugendliche für den Wassersport begeistert! Mit vier österreichischen Starter:innen sind wir auch sportlich gut aufgestellt – dem Sportfest in Wien steht nichts mehr im Weg!“

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